Was soll ich bloß studieren?
Endlich! Die letzten Klausuren sind bestanden, du hast das Abitur in der Tasche. Nachdem der Abiball vorüber ist und du nach durchzechten Nächten (die du dir ohne Zweifel verdient hast), aufwachst, bist du jedoch schnell wieder in der Realität. Die Frage lautet „…und jetzt“? Studieren ist deine Antwort, aber:
- Welcher Studiengang soll es sein?
- Wo liegen deine Interessen?
- In welchem Bereich möchtest du die nächsten 40 Jahre arbeiten?
- Und vor allem: Wo stehen deine Chancen, auch wirklich einen Job zu ergattern am besten?
Natürlich ist es wichtig, dass dir dein Job Spaß macht, denn das Leben ist zu kurz, um den Rest deines Lebens einer Tätigkeit nachzugehen, für die du dich jeden Morgen aus dem Bett quälen muss. Auf der anderen Seite bringt es jedoch genauso wenig, die rosarote Brille aufsetzen, dir einen super-tollen Studiengang auszusuchen, nur um nach dem Abschluss festzustellen: Es gibt überhaupt keine Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt. Entscheidend ist deshalb, die Studiengänge auch nach dem Zukunftspotenzial zu bewerten.
Aus heutiger Sicht sind die folgenden drei Fachrichtungen wohl die beste Wahl:
Wirtschaftsingenieurwesen: Wenn zwei Welten aufeinanderprallen – und du der Vermittler bist
Das Wirtschaftsingenieurwesen ist in Deutschland ein relativ neuer Studiengang, der erst in den späten 90ern langsam Fahrt aufnahm. Heute jedoch sind die Wirtschaftsingenieure vor allem in großen Unternehmen, in denen wirtschaftliche Themen und Technik aufeinandertreffen, nicht mehr wegzudenken.
Dein großer Vorteil: Du kennst dich in beiden Bereichen gut aus, weißt, wie man wirtschaftliche Prozesse optimiert, und kannst auch bei technischen Themen mitreden. Das ist häufig ein Problem, wenn Mitarbeiter beider Sparten zusammentreffen und aufgrund unterschiedlicher Schwerpunkte gerne mal aneinander vorbeireden – du kannst vermitteln, da du dich sowohl auf der wirtschaftlichen als auch technischen Seite zuhause fühlst.
Wirtschaftsingenieurwesen in Kürze:
- Was lernst du als Wirtschaftsingenieur?
Als Wirtschaftsingenieur optimierst du die Abläufe technischer Prozess im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit und Produktivität.
- Wer sind deine potenziellen Arbeitgeber?
Wirtschaftsingenieure kommen in verschiedenen Branchen zum Einsatz, beispielsweise beim Maschinen- und Fahrzeugbau (und deren Zulieferer), Elektrotechnik und Unternehmensberatungen.
- Was verdienst du als Wirtschaftsingenieur durchschnittlich?
Das Einstiegsgehalt für Wirtschaftsingenieure liegt bei durchschnittlich 42.000 Euro – der Verdienst variiert häufig abhängig davon, ob der Absolvent einen Diplom- oder Bachelorabschluss mitbringt. Ein erweitertes Masterstudium kann das Einstiegsgehalt auf über 50.000 Euro pro Jahr steigern.
Environmental and Resource Management: Umweltschutz ist ein heißes Thema
Spätestens seit der aufkeimenden Diskussion um die Klimaerwärmung (und den sehenswerten Film „Eine unbequeme Wahrheit“ von Ex-US-Präsidentschaftskandidat Al Gore) ist Klimaschutz zu einem allgegenwärtigen Thema geworden. Als Student des Lehrgangs „Environmental and Resource Management“ setzt du dich genau damit auseinander. Zurzeit ist diese Fachrichtung nur in wenigen (technischen) Universitäten verfügbar. Ein Beispiel wäre hier die TU Cottbus – weitere Universitäten wollen den Studiengang jedoch zukünftig in ihr Programm aufnehmen oder bieten ähnliche Richtungen, wie beispielsweise „Sustainable Resource Management“ oder „Environmental Engineering“ an, die als Alternative für dich infrage kommen könnten.
Es geht hierbei darum Prozesse der Technik, Wirtschaft und Infrastruktur unter dem Gesichtspunkt des Umwelt- und Ressourcenschutzes zu optimieren. Das Zusammenspiel von verschiedenen Disziplinen ist also ganz entscheidend. Mitbringen solltest du neben deinem Abitur vor allem gute Englischkenntnisse. Denn neben der Interdisziplinarität spielt Internationalität eine wichtige Rolle – deshalb wird der Studiengang auch in Deutschland nur in Englisch angeboten. Außerdem gehört ein Auslandssemester häufig zum Pflichtprogramm.
Environmental and Resource Management in Kürze:
- Was lernst du in diesem Studiengang?
Als Absolvent des Studiengangs Environmental and Resource Management bist du der Profi, wenn es darum geht, Prozesse so zu optimieren, dass der Umgang mit natürlichen Ressourcen rational und schonend erfolgt.
- Wer sind deine potenziellen Arbeitgeber?
Aufgrund der Internationalität des Studienganges und deinen erworbenen Kenntnissen im Bereich Umweltwissenschaft werden sich vor allem große international agierenden Unternehmen, Behörden und Forschungsinstituten für dich interessieren. Umweltorganisationen (lokal, regional, landes- oder europaweit), Universitäten, Energie- und Recyclingunternehmen könnten deine potenziellen Arbeitgeber werden.
- Was verdienst du als Absolvent durchschnittlich?
Das Einstiegsgehalt ist vor allem vom Arbeitgeber abhängig, da in der freien Wirtschaft häufig bessere Gehälter gezahlt werden. Durchschnittlich darfst du als Bachelor-Absolvent dieses Studienganges mit einem Jahresgehalt von rund 38.000 Euro rechnen.
Online-Journalismus: ein Klassiker im neuen Gewand
Der Studiengang Journalismus ist bereits an sich ein spannendes Feld – in seiner heutigen modernen Form des Online-Journalismus ist er jedoch noch wichtiger geworden, denn: Informationen holen wir uns heute vor allem aus dem Internet. Dabei sind jedoch nicht nur Webseiten von Zeitungen und Zeitschriften, sondern auch soziale Medien maßgeblich.
Moderner Journalismus über das Internet und soziale Medien verändert das Berichterstattungswesen komplett. Wir bewegen uns weg von einer „One-Way-Kommunikation“ hin zu einem echten Dialog. Online-Journalismus bedeutet also auch, die Inhalte so aufzubereiten, dass es zu einem aktiven Austausch mit der Leserschaft kommt – und genau dafür bist du verantwortlich. Nach deinem Abschluss und durch entsprechende Praktika weißt du genau, wie deine Inhalte aussehen müssen, wie Online-Kolumnen, Blogs und soziale Medien funktionieren und auf welche speziellen Gegebenheit du bei ihnen achten muss. Du bist ein Journalist mit Hang zur Moderne.
Online-Journalismus in Kürze
- Was lernst du als Onlinejournalist?
Als Online-Journalist bist du dafür verantwortlich Themen in digitaler Form (also über das Internet) aufzubereiten und zu den Lesern zu bringen.
- Wer sind deine potenziellen Arbeitgeber?
Jede große Zeitung und Zeitschrift besitzt ein Online-Ressort, in dem Online-Journalisten eingesetzt werden. Doch auch Marketing- und PR-Agenturen zählen zu den Unternehmen, die dich sehr gut gebrauchen können.
- Was verdienst du als Online-Journalist durchschnittlich?
Das Einstiegsgehalt hängt natürlich auch hier vom Arbeitgeber und deinem Tätigkeitsfeld ab. Zusätzliche Qualifikationen, beispielsweise für den Bereich Social Media, können dein Einkommen positiv beeinflussen. Im Durchschnitt verdient ein junger Online-Journalist rund 36.000 Euro im Jahr.
Tipps aus der Redaktion:
>> Professionelle Studienberatung
>> Mit dem Probestudium zum richtigen Studiengang finden
Ob Wirtschaft und Technik, Umweltschutz oder Internet-Journalismus: Absolventen aller drei Fachrichtungen sind heute bereits stark nachgefragt – und werden es auch in den nächsten Jahren noch sein, da die Tätigkeitsfelder modern, innovativ, gewinnbringend und vor allem zukunftssicher sind. Wie sehen deine Studien-Pläne aus? Entscheidest du dich für die Klassiker oder darf es doch ein Studiengang aus unserer Liste sein?