Studium bei der Bundeswehr

Soldat mit Waffe

Darum geht's

Ein Studium an einer der Universitäten der Bundeswehr in München und Hamburg wirst du immer dann absolvieren, wenn du dich zum Offizier ausbilden lässt. Du hast dabei die Auswahl aus vielen unterschiedlichen Fächern. Vor deinem Studium absolvierst du circa ein Jahr lang deine militärische Grundausbildung. Als Student bekommst du weiterhin dein Gehalt, welches sich nach deinem aktuellen Dienstgrad richtet. Um studieren zu können, musst du dich für eine längere Zeit als Berufssoldat verpflichten. In den meisten Fällen sind das 13 Jahre.

Ein Studium als Soldat der Bundeswehr

Die Bundeswehr verfügt über eine Universität in Hamburg und eine Universität in München. Diese bestehen komplett unabhängig neben den anderen Universitäten und Hochschulen in den beiden Städten. Die Universität in München trägt dabei den Namen „Universität der Bundeswehr München“ (abgekürzt auch „UniBwM“), die Universität in Hamburg trägt den Namen „Helmut-Schmidt-Universität – Universität der Bundeswehr Hamburg“ (abgekürzt mit „HSU/UniBwH“).

An diesen beiden Universitäten studieren hauptsächlich die Offiziersanwärter der Bundeswehr. Das Studium soll dazu dienen, den Soldaten neben der militärischen Ausbildung eine weiterführende Bildung auf Hochschulniveau zu bieten. Außerdem sollen sie somit besser auf eine zivile Karriere nach ihrer Dienstzeit vorbereitet werden. Jedes Jahr gibt es in Deutschland ungefähr 2000 Offiziersanwärter. Von diesen werden nahezu alle an den beiden Universitäten der Bundeswehr aufgenommen.

Wenn du dazugehörst, durchläufst du zunächst deine grundlegende militärische Ausbildung. Das dauert meistens 11 bis 15 Monate. Im Anschluss daran beginnt dein Studium. Dein akademischer Abschluss wird dabei natürlich auch außerhalb der Bundeswehr anerkannt.

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Welche Voraussetzungen gibt es?

Zunächst benötigst du für ein Studium an einer Universität der Bundeswehr die allgemeine Hochschulreife. Wenn du in einen Fachhochschulgang möchtest reicht natürlich die Fachhochschulreife. Außerdem musst du das Auswahlverfahren der Bundeswehr für Offiziere überstehen und dich dann als Berufssoldat verpflichten. Die meisten Offiziere verpflichten sich auf 13 Jahre.

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Welche Fächer kann man studieren?

Die angebotenen Fächer orientieren sich direkt am Bedarf der Bundeswehr. Du wirst hier also nicht Archäologie oder japanische Literatur studieren können. Vielleicht bist du aber trotzdem überrascht, wie breit das Angebot an Studienfächern tatsächlich ist.

In manchen Fällen wird das Fach, welches du studierst, durch dein späteres Einsatzgebiet festgelegt. Wenn du spezielle Aufgaben bei der Luftwaffe oder der Marine übernehmen möchtest, musst du beispielsweise einen technischen Studiengang wählen. Ansonsten kannst du aber oft ein Fach nach deinem Interesse studieren.

Momentan bieten die Unis in München und Hamburg 21 Bachelorstudiengänge und 26 Masterstudiengänge an. Zunächst gibt es natürlich viele Studiengänge aus dem Bereich der Ingenieurswissenschaften wie zum Beispiel Maschinenbau oder Elektrotechnik. Daneben finden sich auch wirtschaftsorientierte Studiengänge wie beispielsweise Wirtschaftsingenieurwesen, VWL oder BWL. Weiterhin gibt es auch ein Angebot an Sozial- und Gesellschaftswissenschaften wie Psychologie, Geschichte oder Politikwissenschaft.

An den unterschiedlichen Standorten werden dabei auch unterschiedliche Studiengänge angeboten. Neben den beiden Unis kann ein Studium bei der Bundeswehr auch in einigen Studiengängen der Ludwig-Maximilians-Universität München oder der Jade-Hochschule erfolgen. Es ist sogar möglich, an einer anderen öffentlichen Universität zu studieren, wenn die Bundeswehr gerade Bedarf an weiteren Fächern wie Veterinärmedizin, Nautik, Pharmazie und Medizin hat.

Wenn du dich für ein Studium bei der Bundeswehr entscheidest, hast du also eine große Auswahl an möglichen Fächern.

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Welche Besonderheiten gibt es?

Auch wenn sich das Studium stark am Ablauf und der Organisation von anderen Hochschulen orientiert, gibt es doch ein paar Besonderheiten. Du wirst hauptsächlich Seminare in kleinen Gruppen haben und nicht in größeren Vorlesungen sitzen (die bei großen staatlichen Unis auch schon mal überfüllt sein können). Auch legt die Bundeswehr einen Schwerpunkt auf die Praxisorientierung des Studiums, damit du dein akademisches Wissen später in deiner Tätigkeit als Offizier auch anwenden kannst.

Der zeitliche Ablauf des Studiums unterscheidet sich ebenfalls von anderen deutschen Hochschulen. So gibt es bei der Bundeswehr keine Semester, sondern stattdessen Trimester. Jedes der Trimester ist zwölf Wochen lang. Die vorlesungsfreie Zeit pro Jahr ist mit drei Monaten kürzer als an anderen Hochschulen. Dadurch verkürzt sich auch die Regelstudienzeit. Bei einem Bachelorstudium beträgt diese sieben Trimester, bei einem Masterstudium fünf Trimester.

Ein besonders großer Vorteil: Während deines Studiums bekommst du weiterhin volles Gehalt von der Bundeswehr (entsprechend deines Dienstgrades). Dadurch bist du finanziell sehr gut abgesichert und kannst dich voll auf dein Studium konzentrieren. Außerdem wohnst du direkt im Wohnheim auf dem Campus.

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Für wen ist ein Studium bei der Bundeswehr geeignet?

Studieren bei der Bundeswehr bietet viele Vorteile. Diese bekommst du natürlich nicht „einfach so“. Das Studium ist Teil deiner Ausbildung zum Offizier. Daher solltest du zunächst überlegen, ob du Berufssoldat werden möchtest. Ganz sicher bringen nur einige spezielle Personen die notwendigen Eigenschaften mit, um ein erfolgreicher Offizier werden zu können. Du wirst hier auf einen Einsatz in militärischen Konflikten vorbereitet und musst in deinem Job in absoluten Ausnahmesituationen die Führung übernehmen. Dabei trägst du die Verantwortung für das Leben von vielen Menschen. Hier kann man schnell an die körperlichen und psychischen Belastungsgrenzen stoßen.

Ganz sicher gibt es aber auch Personen, die schon immer davon geträumt haben, einmal Offizier zu werden. Wenn du dazugehörst, dann bietet dir ein Studium bei der Bundeswehr eine sehr gute akademische Ausbildung. Diese kannst du dann nicht nur während deiner Zeit als Soldat einsetzen. Auch in deinem späteren zivilen Leben hast du damit gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

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