Das Fernstudium richtet sich weniger an den Vollzeit-Studenten, sondern in erster Linie an alle, die schon im Berufsleben stehen und trotzdem nicht auf ein Studium verzichten wollen oder aus beruflichen Gründen ein Aufbaustudium „aufsatteln“ möchten. Auf diese Konstellation ist meistens auch die Organisation des Fernstudiums ausgerichtet, so dass z.B. Präsenz-Veranstaltungen bei vielen Anbietern am Wochenende stattfinden und Ansprechpartner in Studienfragen auch am Abend zur Verfügung stehen etc. Ansonsten richtet sich ein Fernstudium an alle, die sich gut selbst organisieren und motivieren können. Dies liegt daran, dass das typische Umfeld eines Studenten, wie beispielsweise regelmäßige Veranstaltungen und ein fester Kreis von Kommilitonen fast völlig fehlen und dazu die Doppelbelastung durch den Beruf kommt.
Eigentlich umschreiben Fernstudium & Fernunterricht im Großen und Ganzen das gleiche: Du studierst, ohne am realen Campus anwesend sein zu müssen, denn der Unterricht wird in beiden Fällen aus der Ferne abgehalten. Darum werden beide Begriffe oft synonym verwendet. Einen wichtigen Unterschied gibt es jedoch: Das Fernstudium ist ein akademisches Hochschulstudium, mit dem ein akademischer Grad erworben wird. Der Fernunterricht hingegen ist ein weiterbildendes Studium, bei dem bestimmte Einzelqualifikationen im Vordergrund stehen. Letzteres geschieht dann oft durch das belegen bestimmter Lernmodule, die den Bildungsbeflissenen besonders interessieren.
Der nicht-akademische Fernunterricht steht in der Regel allen Interessierten offen. Für das akademische Fernstudium an einer Fern-Uni oder Fern-Fachhochschule gelten hingegen die gleichen Zugangsvoraussetzungen, wie an einer Präsenz-Uni auch. Das bedeutet, dass du meist eine Hochschul- oder Fachhochschulreife brauchst. Besonders private Anbieter haben allerdings ein Interesse daran, möglichst viele Studenten auszubilden, weil sie damit ihren Umsatz machen. Aus diesem Grund finden Studier-Willige, die nicht die Aufnahmekriterien öffentlicher Hochschulen erfüllen, bei Anbietern privater Fernstudiengängen eher den Weg zum Studium. Private Fern-Unis nutzen häufiger die gesetzlichen Möglichkeiten, ein Studium ohne Abitur zu ermöglichen.
Fast alle Anbieter eines Fernstudiums fassen wichtige Informationen zu ihrem Angebot in Informationsbroschüren und Studienhandbüchern zusammen.
Diese sind meist sehr ausführlich und beinhalten alle wichtigen Punkte rund ums Fernstudium an der jeweiligen Fernstudium-Akademie. Des Weiteren finden sich diese Infos auch regelmäßig auf den Homepages der einzelnen Bildungsträger.
Zudem finden sich auch detaillierte Infos im Leitfaden Studien- und Berufswahl 2016/2017 (www.studienwahl.de), in dem auch das Thema Fernstudium ausführlich behandelt wird.
Das ist die Gretchen-Frage! Zunächst solltest du zwischen akademischem Fernstudium und weiterbildendem Fernunterricht unterscheiden:
Auch eine sehr wichtige Frage, denn letztendlich konkurriert ein Fernstudium immer mit den Präsenzstudiengängen! Es kommt hinzu, dass die meisten Fern-Studenten ihre beruflichen Qualifikationen verbessern wollen. Aus diesem Grund hat die Frage besonderes Gewicht, wie gut der Abschluss eines Fernstudiums in der Wirtschaft angesehen ist.
Erwirbst du mit dem Fernstudium einen akademischen Abschluss, ist die fachliche Vergleichbarkeit auf jeden Fall gegeben. Das Problem ist allerdings: Viele Hochschulen die ein Fernstudium anbieten, sind bei den Arbeitgebern kaum bekannt.
Ein großer Vorteil ist aber, dass du neben der rein fachlichen Kompetenz mit dem erfolgreichen Abschluss eines Fernstudiums noch andere Fähigkeiten beweist, auf die potenzielle Arbeitgeber sehr viel Wert legen. Dazu gehören insbesondere Skills wie Selbstmotivation, Durchhaltevermögen, selbständiges Arbeiten und Belastbarkeit, ohne die ein Fernstudium nicht möglich ist.
Die Kosten für ein Fernstudium sind je nach Anbieter und Studiengang unterschiedlich. Deshalb solltest du dich genau informieren, bevor du einen Vertrag unterzeichnest. Leider sind die Kosten in vielen Fällen nicht auf der Homepage angegeben, so dass du dir erst Informationsmaterial bestellen oder bei der Hochschule direkt anfragen musst. Grundsätzlich ist festzustellen, dass das Studium bei den privaten Anbietern deutlich teurer ist, als bei staatlichen Anbietern. Die Entscheidung solltest du aber nicht nur anhand des Preises, sondern auch nach anderen Kriterien (Dauer, Abschluss, Qualität des Materials und der Betreuung etc.) treffen.
Meistens setzt sich die Studiengebühr zusammen aus einer monatlichen Grundgebühr und weiteren Gebühren für Seminare und Prüfungen. Teilweise wird auch nach bestelltem Studienmaterial berechnet. Nur eine Anfrage bei dem jeweiligen Anbieter bringt dir Klarheit!
Einplanen solltest du auch weitere anfallende Kosten, für die Anreise, Übernachtung und Lehrmaterialien für die Präsenz- oder Prüfungsphasen. Diese werden oft übersehen und können dann den schönsten Finanzierungsplan scheitern lassen.
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