Was tun, wenn der Geldbedarf plötzlich höher ist als erwartet?
Dass die Studienzeit in aller Regel nicht von finanziellem Reichtum gezeichnet ist, wird vermutlich jeder Student unterschreiben können. Stattdessen bedeutet die Studentenzeit, sich nach einer geeigneten Finanzierung umzusehen, beispielsweise über Bafög, und natürlich zu sparen. Diese drei Varianten bezeichnen das normale Leben eines Studenten.
Im Schnitt kostet das Leben eines Studenten zwischen 570 und 1175 Euro monatlich, je nach Region und individuellen Rahmenbedingungen. So ist ein WG-Zimmer oder die Unterkunft in einem Studentenwohnheim beispielsweise günstiger als die eigenen vier Wände. Lebensmittel, Lernmaterialien, Versicherungen, Internet und Handy kommen zu den Wohnpreisen zusätzlich on top. Selbst wer diese Kosten gut eingetaktet hat, ist nicht vor bösen finanziellen Überraschungen gefeit: Es kann immer zu unplanmäßigen Vorkommnissen bzw. Rechnungen kommen. Welche Optionen Studenten dann haben, um diese zu bezahlen, zeigt dieser Ratgeber.
Tipp 1: Das Weihnachtsgeld für feste Kostenfaktoren clever einsetzen
Wer bereits absehen kann, dass der finanzielle Engpass auf die Fälligkeit einer Versicherung oder einer regelmäßig eintreffenden Zahlung zurückzuführen ist, könnte die Zahlung so platzieren, dass das Weihnachtsgeld von Verwandten rechtzeitig eintrifft, um die Zahlung zu leisten. Das bedeutet: Die jährliche Fälligkeit einer Versicherung muss nicht immer etwas Schlechtes bedeuten, sondern ist sogar ein prima Spareffekt, denn: Wer einmal jährlich den Versicherungsbeitrag bezahlt, zahlt in Summe deutlich weniger als bei einer quartals- oder gar monatsweisen Abrechnung.
Daher kann es gut und sinnvoll sein, die Jahres-Abbuchung auf den Januar zu platzieren – und für die Begleichung der Rechnung das Weihnachtsgeld herzunehmen. Sicherlich birgt das den Nachteil, dass die eingepackten Geschenke unter dem Weihnachtsbaum weniger üppig ausfallen, aber es erleichtert auch um eine (finanzielle) Sorge.
Tipp 2: Ein Kredit passt nur selten zu einem Studenten, doch es gibt spezielle Alternativen
Studenten gehören per se nicht zu der Zielgruppe, an die gerne ein Kredit ausgegeben wird. Der Grund: Sie haben meist kein üppiges Einkommen, die Rückzahlung ist also ungesichert, was wiederum die Kreditwürdigkeit deutlich schmälert. Das Resultat dieser Tatsache ist, dass etwaige Kreditangebote häufig unattraktiv sind.
Eine Alternative zu einem Überbrückungskredit könnte beispielsweise die Pfandleihe sein. Das Unternehmen Pfando ist eine echte Alternative zum KFZ Pfandhaus, so funktionierts: Das Fahrzeug wird geschätzt, das Unternehmen unterbreitet ein Finanzierungsangebot, was für Studenten bedeutet: Du erhältst das Bargeld und kannst direkt weiterfahren. So lassen sich kurzfristige finanzielle Engpässe gut überbrücken.
Tipp 3: Finanzierungen nur in Maßen abschließen. Sie lassen das Sparkonto schrumpfen
Natürlich kann es eine Idee sein, eine notwendige Anschaffung über eine Finanzierung zu bezahlen, allerdings sollte das nur in Ausnahmefällen Schule machen, sprich: Wenn es keine andere Möglichkeit gibt, beispielsweise ein neues Laptop fürs Studium anzuschaffen, kann eine Finanzierung eine Option sein. Allerdings sollte nicht jedes gewünschte Konsumgut so finanziert werden – und das hat einen guten Grund.
Selbst wenn es sich (laut Händlerangaben) um eine Null-Prozent-Finanzierung handelt, kann das allein schon aus wirtschaftlichen Gründen nicht bedeuten, dass der Händler bzw. das Geldinstitut, das für die Kosten aufkommt, keine Gegenleistung dafür erwartet. Das bedeutet auch, dass die Kosten für das Produkt per se höher sind und dafür im Gegenzug keine offiziellen Zinsen ausgewiesen werden. Der Nachteil dieser Option liegt in jedem Fall auf der Seite der Studenten: Eine Null-Prozent-Finanzierung schränkt ihren finanziellen Handlungsspielraum gleich doppelt ein – sie können den Kaufpreis nicht verhandeln und haben eine monatliche Belastung, die zur Studentenwohnung und regelmäßigen Kostenfaktoren hinzukommt. Deswegen ist eine Finanzierung nur ein Notnagel, der de facto nicht empfehlenswert ist.
Tipp 4: Stipendien können auch während dem Studium beantragt werden
Gerade jene, die ein spezielles Talent haben – beispielsweise im sportlichen, musischen oder künstlerischen Bereich – haben vielleicht bereits versucht, vor Aufnahme ihres Studiums ein Stipendium zu erhalten. Dieser einmalige Versuch darf durchaus wiederholt werden, um das karge Studentenportemonnaie langfristig aufzubessern. Laut Arbeitsagentur gibt es Stipendien bei Hochschulen, Stiftungen und Begabtenförderungswerken. Zudem gibt es ganz unterschiedliche Optionen, um für eine herausragende Fähigkeit eine Förderung zu erhalten – wie beispielsweise das Deutschlands-, das Aufstiegs- und das Weiterbildungsstipendium.
>> Mehr Infos zum Deutschlandstipendium
Diese Option dient weniger dazu, einen kurzfristigen Finanzbedarf zu decken, sondern soll aufzeigen, was viel sinnvoller ist: Wer während der Studienzeit einen Mix aus sparsamen Leben, durchdachten Ausgaben und sicheren Einkünften kreiert, der hat sogar die Chance, ein paar Groschen zu sparen – falls doch eine unerwartete Rechnung im Briefkasten landet.