Probestudium

Student vor Mathetafel

Darum geht's

Probestudium – zu Gast an der Uni

Was ist ein Probestudium?

Die meisten Abiturienten haben nur eine vage Vorstellung vom Leben, Lernen und Arbeiten an der Uni. Viele sind zudem hin- und hergerissen zwischen verschiedenen Studienfächern. Da setzt das Konzept des Probestudiums an: Noch während der Schulzeit öffnen die Universitäten ihre Tore und lassen Schüler an ihren Studiengängen teilnehmen. Meist richtet sich das Angebot an Schüler der Jahrgänge elf bis 13 und soll nicht nur informieren, sondern auch:

Begeisterung wecken

Sie nehmen an Lehrveranstaltungen teil, werden von Tutoren in den Uni-Alltag eingeführt und können Fragen stellen. In vielen Fällen finden sich auch Professoren bereit, etwas über ihr Fach zu erzählen. Die Studenten auf Probe müssen keine Klausuren schreiben oder Scheine erwerben, die Information über das Studium steht im Vordergrund. Die Veranstaltungen sollen Begeisterung für die Wissenschaft wecken. Vorlesungen werden mit Experimenten aufgelockert und die Schüler dürfen sich in den Labors austoben.

Umdenken an den Hochschulen?

Das Probestudium gibt es schon seit Jahren. Aber erst der steigende Akademiker-Mangel und die Konkurrenz zwischen den Hochschulen verhalfen ihm zum Durchbruch. Was wie ein einfacher Service daherkommt, offenbart einen tiefgreifenden Wandel in der deutschen Hochschulkultur: Jahrzehntelang hat man sich an den deutschen Unis über den Ausbildungsstand der Abiturienten beschwert und für Erfolg und Scheitern im Studium keine Verantwortung übernehmen wollen. Das Probestudium zeigt, dass dies rein bürokratische Herangehen an Bildung Vergangenheit ist. Die Unis kommen ihrer Zielgruppe entgegen und wollen den Einstieg erleichtern.

Auch die Unis profitieren

Aber das Schnupperstudium hilft nicht nur den Abiturienten bei der Orientierung, auch die Unis profitieren. Wie? Ganz einfach: Wer weiß, was ihn an der Uni erwartet, der hat weniger Probleme bei der Umstellung und studiert schneller und erfolgreicher. Außerdem beeinflusst ein Probestudium die Studienwahl. Wer bereits vor dem Studium merkt, dass ihm das angestrebte Fach nicht liegt, kann sich bequem neu orientieren – und bricht nicht erst später sein Studium ab. Das verbessert den Ruf der Uni, denn letztlich wird sie am Erfolg ihrer Studenten gemessen.

Gute Betreuung zahlt sich aus

Der wichtigste Effekt ist vielleicht die Bindungswirkung: Für die Unis ist ein Schnupperstudium die Gelegenheit, sich darzustellen und die Schüler von sich zu überzeugen. Und wenn letztere sich nach dem Abi für eine Uni entscheiden müssen, dann werden sich viele an die gute Betreuung und die attraktiven Veranstaltungen erinnern und vielleicht dort studieren.

Probestudium? Ist das was für mich?

Eigentlich kann es nie schaden, nicht erst beim Studienanfang eine Uni von innen zu sehen. Ein Probestudium ist allerdings besonders wichtig, wenn:

  • du nicht sicher bist, ob du überhaupt studieren willst
  • du dich zwischen mehreren Fächern nicht entscheiden kannst
  • mehrere Hochschulen in der engeren Auswahl sind, und du dir gern vor Ort einen Eindruck verschaffen willst
  • die Leistungsanforderungen dir Sorgen bereiten, denn Berichte aus erster Hand nehmen die Angst!

Pro oder contra Studium? Um das herauszufinden, kann dir unsere Checkliste für’s Studium helfen. Weitere hilfreiche Tipps findest du außerdem zu Schnupperstudium und Studienwahl.
Tipp: Viele Hochschulen bringen mittlerweile mit einem Schnupperstudium für Frauen diesen die Naturwissenschaften näher.

Weitere Infos zum Probestudium

Im Netz findest du noch viele weitere Informationen zum Schnupperstudium. Unsere Links sind nur eine kleine Auswahl:

  • Probestudium an der LMU München
    Auch die Ludwig-Maximilians-Universität München bietet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, in das Studium rein zu schnuppern. Ihr Angebot hat einen naturwissenschaftlichen Schwerpunkt, aber auch die Philosophie ist vertreten.
  • Zeit-Student an der TU Berlin
    Die Technische Uni Berlin bietet Interessierten Schülerinnen und Schülern dauerhaft Zugang zu ihren Veranstaltungen. Als Gasthörer können dann auch Leistungsnachweise gemacht werden.

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