Wirtschaftspsychologie studieren – alle wichtigen Informationen im Überblick

Blick in einen Hörsaal einer Uni

Darum geht's

Wirtschaftspsychologie gilt als einer der vielversprechendsten Studiengänge an deinen Universitäten. Das Studium vereint Wirtschaftswissenschaften mit wichtigen psychologischen Fächern und gibt Studierenden so umfangreiche Fähigkeiten für vielfältige Berufsfelder an die Hand. Abiturienten und Studienanfänger fragen sich häufig, worum es genau beim Studium der Wirtschaftspsychologie geht und welche Jobaussichten sie mit einem Abschluss haben. Wir haben deshalb alle wichtigen Informationen kompakt zusammengefasst.

Was ist Wirtschaftspsychologie und welche Berufschancen eröffnen sich damit?

Grundsätzlich setzt sich Wirtschaftspsychologie aus den Beiden Teilbereichen Wirtschaft und Psychologie zusammen. Sie schlägt also eine Brücke zwischen dem Verhalten von bestimmten Personengruppen und den daraus entstehenden wirtschaftlichen Effekten. In den Bereichen Markt- und Konsumforschung, Werbung und Marketing sowie Public Relations, Personalangelegenheiten ist Wirtschaftspsychologie heutzutage ein wichtiges Instrument für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dementsprechend breit gefächert sind auch die Berufe, die Absolventen eines Wirtschaftspsychologie-Studiums ergreifen können:

  • Human Resources: Personalreferent, Headhunter, Personalberatung, Personalweiterbildung
  • Marketing / PR: Werbeentwickler, Marktforscher, Head of Marketing
  • Vertrieb: Vertriebsleiter, Designer und Entwickler

Nicht selten machen sich Absolventinnen und Absolventen früh nach Abschluss des Studiums selbstständig, um als Berater in verschiedenen Bereichen zu arbeiten. Denkbar wäre hier beispielsweise Coaching oder Marketingberatung. Grundsätzlich sind für Wirtschaftspsychologen alle Berufszweige denkbar, bei denen es darum geht, psychologische Zusammenhänge mit wirtschaftlichen Zielen zusammenzubringen.

Zugangsvoraussetzungen für das Wirtschaftspsychologie-Studium

Da es sich um einen klassischen Studiengang handelt, benötigen Interessierte natürlich grundsätzlich eine akademische Qualifikation. Diese unterscheidet sich je nach Hochschule, an der sich der oder die Interessierte einschreiben möchte. Eine allgemeine Hochschulreife oder Fachhochschulreife ist ratsam. Manche Hochschulen akzeptieren alternativ auch eine abgeschlossene Berufsausbildung plus dreijährige Berufserfahrung in einem passenden Beruf. Zusätzlich zu dieser Qualifikation ist ein Numerus Clausus, kurz NC, nötig, um einen Studienplatz zu erhalten. Der NC ändert sich jedes Jahr und ist von Hochschule zu Hochschule unterschiedlich. Es lohnt sich also, sich frühzeitig bei der Wunsch-Universität nach dem aktuellen NC zu erkundigen.

Plan B: Ohne Numerus clausus studieren

Zusätzlich zu den öffentlichen Hochschulen gibt es private Hochschulen, die ebenfalls ein Wirtschaftspsychologie-Studium anbieten. Wenn der NC die größte Hürde darstellt, sind diese Hochschulen eine gute Alternative, da Studieninteressierte hier keinen Numerus Clausus benötigen. Meist müssen Studierende hier allerdings höhere Semestergebühren bezahlen.

Eine weitere Alternative stellt das duale Studium dar. Hierbei arbeiten Studierende in einem entsprechenden Unternehmen und studieren parallel am Abend und am Wochenende. Sowohl die FOM als auch die Hochschule Fresenius bieten Programme für duale Studiengänge an. Zusätzlich müssen Studieninteressierte einen Arbeitgeber finden, der ebenfalls am Programm teilnimmt. Für den Bereich Wirtschaftspsychologie ist die SOURCE GmbH ein solcher Arbeitgeber. Angehende Wirtschaftspsychologinnen und Wirtschaftspsychologen erhalten dort intensive Einblicke in mögliche Berufsfelder und verdienen dabei ein volles Gehalt. Zusätzlich übernimmt die SOURCE GmbH die Studiengebühren der Hochschule. Ein duales Studium ist sehr praxisorientiert und kann so große Vorteile gegenüber einem klassischen, theoretischen Studium bieten.

Bücher für das Studium
Die Wirtschaftspsychologie erfordert viel Lernaufwand. Je nach Schwerpunkt ist das Studium mehr psychologisch oder mehr wirtschaftlich geprägt.etisch.

Die Studieninhalte – was steckt drin im Studium?

Das Studium der Wirtschaftspsychologie ist für den Bachelor in sechs Semester gegliedert. In den ersten drei Semestern lernen die Studierenden grundlegende Inhalte der beiden Fachbereiche, danach haben sie die Möglichkeit, Wahlschwerpunkte zu setzen. Hier können sie entscheiden, ob ihr Studium eher wirtschaftlich oder psychologisch orientiert sein soll. Grundsätzlich sind die folgenden Inhalte Teil des Studiums:

SemesterStudieninhalte
1Einführungsseminare in Psychologie und Wirtschaft, empirische Forschungsmethoden, qualitative Methoden in der Psychologie
2Verschiedene Teilbereiche der Psychologie wie Sozial-, Verhaltens- und allgemeine Psychologie, weitere Grundseminare in der Wirtschaft
3Empirische Forschung (oft als Praktikum), rechtliche Grundlagen, Vertiefung wirtschaftlichen Wissens
4Wahlschwerpunkt 1
5Wahlschwerpunkt 2
6Praxisphase und Abschlussarbeit

Bei den Wahlschwerpunkten können die Studierenden aus vier Bereichen wählen und sich so spezialisieren. Die Wahl der Schwerpunkte sollte gut überlegt sein, da sie die Grundlage für die spätere Berufswahl bildet. Die Wahlbereiche sind:

1.               Arbeit, Personal, Organisation

2.               Markt, Konsumenten, Medien

3.               Umwelt und Nachhaltigkeit

4.               Klinische Psychologie in der Arbeitswelt

Neben den Einführungsseminaren und den Wahlschwerpunkten geht es im Wirtschaftspsychologie-Studium immer wieder um Empirik. Dabei lernen die Studierenden, empirische Studien oder Umfragen durchzuführen. In den meisten Fällen werden sie während des Studiums mindestens einmal eine echte Studie durchführen, um die einzelnen Schritte zu verstehen und zu vertiefen. Auch bei der Abschlussarbeit ist in der Regel eine empirische Studie oder Umfrage gefordert, da die Dozierenden so sehen, inwieweit der Absolvent die gelernten Techniken anwenden kann.

Nach sechs Semestern schließen Studierende das Studium, je nach Hochschule, mit einem Bachelor of Arts oder Bachelor of Science ab. Danach ist es möglich, einen Master-Studiengang anzuhängen. Dieser dauert vier Semester und vertieft das Wissen, dass die Absolventen im Bachelor-Studium gelernt haben.

Zu den Inhalten des Master-Studiums gehören Organisationspsychologie, Marketing und Marktforschung, Wirtschaftsenglisch, Medienrecht, Medienpsychologie, Personalmanagement und User Experience. Auch hier haben die Studierenden die Möglichkeit, sich für Wahlmodule zu entscheiden und so spezifische Kompetenzen zu erwerben.

Für wen ist das Studium geeignet?

Studieninteressierte, die vor allem psychologische Fallstudien und Theorien lernen möchten, sind mit einem klassischen Psychologie-Studium besser beraten. Denn um Therapiemöglichkeiten oder Beratungsangebote geht es in der Wirtschaftspsychologie nicht. Der psychologische Teil ist eher Mittel zum Zweck, um Kampagnen und Personalarbeit besser ausrichten zu können. Es geht häufig um theoretische Inhalte, um Zahlen und Daten und weniger um den Menschen und sein Innenleben.

Studieninteressierte, die wirtschaftlich interessiert sind, können von einem Wirtschaftspsychologie-Studium profitieren. Sie lernen, das Verhalten von Menschen zu verstehen und es auf wirtschaftliche Zusammenhänge anzuwenden. Die Tabelle weiter oben zeigt, dass Studieninteressierte ein großes Interesse an sehr analytischen Themen mitbringen müssen. Eine Affinität zu Mathematik, Recht und wirtschaftlichen Fragestellungen ist essenziell, um das Studium erfolgreich abzuschließen.

Wer unsicher ist, ob das Studium der Wirtschaftspsychologie das richtige ist, kann sich an eine Studienberatung wenden. Manchmal haben Hochschulen, Fachschaften oder Fachbereiche auf einen „Tag der offenen Tür“, an dem Interessierte Schülerinnen und Schüler an Seminaren der Wirtschaftspsychologie teilnehmen können. So ist es möglich, einen direkten Einblick in das Studium zu erhalten und herauszufinden, ob es zu einem selbst passt.

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