Lernmethoden: Mit einfachen Mitteln zu mehr Lernerfolg

Jemand klebt Post-Its auf ein Posterpapier

Darum geht's

Die Welt entwickelt sich ständig weiter, und jedes Jahr kommen neue Themen und Disziplinen zu den Studiengängen hinzu. Bei so vielen interessanten Dingen, die es zu lernen gibt, und so wenig Zeit, die zur Verfügung steht, ist es wichtig, schnelle und effektive Lernmethoden und -techniken anzuwenden. 
Leider sind einige der Lernmethoden, die Sie in der Schule lernen, veraltet. Jüngste Studien zeigen, dass die meisten Lerntechniken, die von Schülern eingesetzt werden, völlig ineffektiv sind.

In diesem Artikel stellen wir Ihnen daher schnelle und effektive Lernmethoden und -techniken vor, mit denen Sie garantiert die gewünschten Fähigkeiten erwerben und entwickeln können. 

Mit Haftnotizen eine Sprache lernen  

Haftnotizen finden sich in fast jedem Büro. Sie sorgen dafür, dass relevante Inhalte schnell und einfach festgehalten werden können. Mit einer kleinen Klebeleiste lässt sich der praktische Notizzettel an jede Oberfläche anbringen. Sei es an den Monitor, in einem Buch oder an den Schränken. Mit der Post-It-Methode lernen Sie eine Sprache deutlich schneller. Sie bedient sich der praktischen klebenden Eigenschaften der Zettel. Anstelle von Vokabel lernen auf dem Papier, nutzen Sie die Zettel, um Ihre Umgebung mit den Worten der zu lernenden Sprache zu beschreiben. An jeden Gegenstand im Raum kleben Sie einen gut sichtbaren Post-It. So bekommt der Schrank beispielsweise eine Haftnotiz, welche den Begriff „Schrank“ in der zu lernenden Sprache aufzeigt. Sind alle Gegenstände im Raum beschriftet, können Sie mit dem unterbewussten Lernen beginnen. Denn spielerisch, beim Vorbeigehen werfen Sie einen Blick auf die Begriffe und verinnerlichen diese, ohne intensives Lernen.  
 
Weitere Begriffe können in einer Mind-Map an einer gut einsichtbaren Stelle angeklebt werden. Immer wieder werfen Sie einen Blick auf die Begriffe, sodass sich diese schnell verinnerlichen. Nach einigen Wochen können Sie die Begriffe gegen neue Vokabeln tauschen.  

Verstehen Sie das „Warum“  

Vielen Menschen fällt es schwer, geschichtliche Fakten, wissenschaftliche Methoden oder mathematische Vorschriften zu lernen. Oftmals liegt es daran, dass Sie nicht verstehen, warum die Sachverhalte sich so gestaltet, wie sie eben sind. Sobald ein logischer Zusammenhang zwischen einer Rechenmethode und der Berechnung bestimmter physikalischer Größen besteht, gelingt das Rechnen wie von Zauberhand.  
 
Bei der Lernmethode des „Intensiven Hinterfragens“ geht es darum, Erklärungen zu finden. Sie kann einfach durch die Frage nach dem „Warum“ ausgelöst werden. Diese Strategie ist sehr wirksam, weil sie das Erinnerungsvermögen und die Fähigkeit, Zusammenhänge herzustellen, fördert. 
 
Wichtig bei dieser Methode ist, dass sie umso leistungsfähiger ist, je mehr man sich mit dem Thema auseinandersetzt. Mit anderen Worten: Je mehr Sie über das Thema, das Sie studieren, wissen, desto effektiver wird diese Methode. Der Schlüssel zu dieser Technik ist es, während der gesamten Studie Fragen zu stellen, insbesondere die Frage nach dem „Warum“. 
 
Ein weiterer empfehlenswerter Tipp ist, zu erklären, wie Sie die Antwort auf die Frage nach dem „Warum“ gewählt haben. Wichtiger als die Antwort selbst ist oft die Fähigkeit, die Schritte zu erklären, die Sie unternommen haben, um zu der Antwort zu gelangen, und warum Sie diese Schritte gewählt haben. 
 
Um zu überprüfen, ob Sie die Frage nach dem „Warum“ vollständig beantwortet haben, sollten Sie die Thematik einem Kommilitonen erklären. So erkennen Sie, ob noch Wissens-Defizite bestehen.  

Frühzeitig und langfristig lernen 

Ob in der Ausbildung, dem Studium oder innerhalb einer Weiterbildung: Die erlernten Inhalte sollten nicht nur für die nächste Prüfung sitzen. Schließlich erarbeiten Sie sich Wissen, dass in Ihrem zukünftigen Berufsleben von Vorteil sein kann. Daher ist es wichtig, die Lerninhalte nicht nur kurz vor der Klausur zu verinnerlichen und danach zu vergessen.  

Junge Frau macht Notizen auf einem Papier

Um Lernstoff intensiver und langfristiger zu verinnerlichen, sollten die Lerneinheiten konzentriert, aber kurzgehalten werden. Eine Lerneinheit von fünfzehn Minuten können also die Qualität des Auswendiglernens von Inhalten für eine Prüfung verbessern. Eine Viertelstunde tägliches konzentriertes Lernen ist viel effektiver als zwei Stunden einmal pro Woche. Der Grund dafür ist einfach: Wenn Sie in kurzen Zeitblöcken lernen, gibt es keine „Wissensinterferenzen“. Sie werden von der Menge des Lernstoffs nicht überwältigt und können ihn sich leichter merken. Zudem verfestigt sich das Gelernte durch regelmäßige Wiederholung im Gehirn.

Lernmethoden für Vielbeschäftigte

Nicht jeder Auszubildende oder Studierende hat das Glück, sich rundum auf das Lernen zu konzentrieren. Wer nebenbei noch einen eigenen Haushalt führen muss, Kinder betreut oder einem Nebenjob nachgeht, sieht sich gezwungen, das Lernen in die zur Verfügung stehende geringe Freizeit zu verlagern. Doch um den Stress auf dem Lernen zu nehmen, gibt es eine einfache Methode:

Dabei geht es darum, die unproduktiven Momente des Tages zu nutzen. Auch wenn Sie in einer Warteschlange auf dem Postamt stehen oder mit der Bahn nach Hause fahren, sind ideale Momente, um diese Technik anzuwenden. Alles, was Sie tun müssen, ist, Ihre Notizen hervorzuholen und diese wenigen Minuten mit Lernen zu füllen. Indem Sie solche beiläufigen Situationen schaffen, werden Sie sich beim Lernen nicht langweilen, so dass Sie den Stoff schneller aufnehmen können. Zudem nutzen Sie die unproduktive Zeit sinnvoll und schaffen somit deutlich mehr Spielraum für Ihr Privatleben.  

Schaffen Sie Verknüpfungen  

Das menschliche Gehirn versucht beim Lernen stets Verknüpfungen und besondere Erinnerungen zu schaffen. Es gibt den Glauben, dass Sie an einem ruhigen und festen Ort lernen sollten. Für manche Menschen ist dies die perfekte Umgebung zum Lernen. Doch andere Menschen können sich das Lernen durch das Herstellen von besonderen Verknüpfungen vereinfachen: Am besten ist es, das Gehirn mit neuen Reizen zu versorgen. Sie können die Informationen, die Sie lernen, mit verschiedenen Orten, Geschmäckern und Gerüchen in Verbindung bringen, um diese besser abzuspeichern. Im selben Raum ist alles bereits vertraut, so dass es schwierig ist, das erworbene Wissen in der Umgebung zu verankern. Die Wiederholung von Stoffen an einem anderen Ort zwingt den Verstand, härter zu arbeiten, weil das Gehirn den wiederholten Stoff als neu wahrnimmt. Es langweilt sich nicht so schnell und kann sich daher besser erinnern. Wechseln Sie einfach die Räume, in denen Sie lernen, stellen Sie sie um oder legen Sie andere Musik auf. Zudem kann es helfen, einen Kaugummi zu kauen, während Sie lernen. In der Klausur kauen Sie einen Kaugummi mit dem gleichen Geschmack. Das Gehirn kann somit auf einen weiteren Sinneseindruck zurückgreifen, um den erlernten Inhalt abzurufen.