Das medizinische Vorsemester

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Darum geht's

Du willst Medizin studieren, hast aber noch keinen Studienplatz ergattert? Oder bist du dir noch nicht sicher, ob Medizin wirklich das Richtige für dich ist? In beiden Fällen kann dir ein medizinisches Vorsemester weiter helfen. Hier findest du die wichtigsten Fakten und Angebote in Überblick.

Was ist das?

Die Angebote für das medizinische Vorsemester sind unterschiedlich. Allen gemein ist die spezielle Vorbereitung auf das Medizinstudium. Vor allem kannst du durch diese Ausbildung deine Chancen erhöhen, den Aufnahmetest möglichst positiv zu bestehen, da du hier eine sehr spezielle Vorbereitung auf dein Wunschstudium erhältst. Eine Garantie für einen Studienplatz bietet dir so ein Vorsemester allerdings nicht, aber es kann dir den Einstieg wesentlich erleichtern.
Die Lehrgänge dauern meist 3,5 bis 4 Monate. Es gibt allerdings auch berufsbegleitende Angebote, diese dauern in der Regel länger. Die Preise für diese Vorbereitungssemester sind von Institut zu Institut unterschiedlich.

Für wen ist das medizinische Vorsemester gedacht?

Für alle, die den Wunsch haben Human-, Zahn- oder auch Veterinärmedizin zu studieren ist ein medizinisches Vorsemester zu empfehlen. Es ist keine Voraussetzung für einen Studienplatz, aber du kannst so deine Wartezeit sinnvoll nutzen. Ganz nebenbei verschaffst du dir bei erfolgreicher Aufnahme zusätzlich noch einen Wissensvorsprung zu Studienbeginn. Beim späteren Aufnahmeverfahren in das eigentliche Studium bekundest du durch ein absolviertes Vorsemester natürlich auch deinen ausgeprägten Willen und deine Zielstrebigkeit für das jeweilige Studienfach. Das kann dir wertvolle Pluspunkte beim Auswahlverfahren der jeweiligen Universität verschaffen.
>> Tipp: Schau dir immer die Auswahlverfahren für das Medizinstudium an den einzelnen Unis an!

Inhalte des Vorsemesters

Dein naturwissenschaftliches Basiswissen wird in so einem medizinischen Vorsemester gründlich aufgefrischt. Vor allem, wenn du eines der Fächer beim Abitur abgewählt hast, kannst du das notwendige Basiswissen hier aufholen. Die Fächer Chemie, Physik, Biologie und Mathematik werden vor allem auf ihre Relevanz für die Medizin genauer erarbeitet. So bekommst du einen guten Überblick und erkennst erste Zusammenhänge der einzelnen Disziplinen in Hinblick auf medizinische Belange. Besonders in der Physiologie und Anatomie des Menschen werden Vorkenntnisse vermittelt bzw. vertieft. So schließt du deine eventuell vorhandenen Wissenslücken.
Das theoretische Wissen wird durch praktische Übungen sinnvoll ergänzt. Fächer wie Notfallmedizin, medizinische Untersuchungstechniken und Mikroskopierkurse vermitteln dir einen ersten Eindruck vom medizinischen Alltag. Genauso wie Labortage mit fachlich bestens geschultem Personal garantieren einen Vorsprung gegenüber deinen späteren Studienkollegen. Ganz nebenbei wird dir das medizinische Vokabular sowohl in Deutsch als auch in Englisch geläufig.

Vorteile eines medizinischen Vorsemesters

Egal, ob du in Deutschland oder im Ausland studieren willst, das medizinische Vorsemester bringt dir Vorteile für das Aufnahmeverfahren. In Deutschland erfolgt die Studienplatzvergabe anhand folgender Quoten. Ungefähr 20 % werden an die besten Abiturienten des jeweiligen Bundeslandes vergeben. Sprich, hier ist der Numerus clausus ausschlaggebend. Für weitere 20 % der Studienplätze wird die Wartezeitquote herangezogen. Hierbei werden Anwärter mit besonders langer Wartezeit berücksichtigt. Die restlichen 60 % werden durch das sogenannte Auswahlverfahren (AdH) der einzelnen Universitäten vergeben. Hier entscheidet der sogenannte TMS (Test für Medizinische Studiengänge) über deinen Erfolg. Genau für diesen Test ist das medizinische Vorsemester Gold wert. Die professionelle und auf die Prüfungsanforderungen abgestimmte Ausbildung erhöhen deine Chancen, angenommen zu werden enorm.
>> Tipp: Weitere Vorteile kann dir der Mediziner-test (TMS) bringen!

Ablauf des medizinischen Vorsemesters

Die Lehrgänge für das medizinische Vorsemester werden meist tagsüber von montags bis freitags abgehalten. Exkursionen können auch außerhalb dieser Zeit stattfinden, diese werden aber rechtzeitig angekündigt. Bei berufsbegleitenden Varianten finden die Unterrichtseinheiten vorwiegend abends statt. Zusätzlich werden hier meistens zwei Samstage pro Monat eingeschoben. Tests und Prüfungen dienen lediglich der Lernkontrolle. Ein Abschlusszeugnis, wie beim Abitur ist nicht vorgesehen. Allerdings werden Teilnahmebestätigungen ausgestellt.

Wo kann ich das machen?

In Deutschland teilen sich inzwischen mehrere Institute den Markt für die medizinischen Vorsemester. Hier findest du eine Auswahl der renommiertesten Anbieter:

  • Das IFS-Institut bietet seine Lehrgänge in Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart an.
  • In Kiel kannst du dich bei Med-Ecole einschreiben.
  • In Leipzig findest du die Leipzig Medical School mit jeweils zwei Kursen pro Jahr.
  • Ebenfalls in Berlin findest du das Berlin Medical College.
  • Das IFBM Institut für Biologie und Medizin des RBZ Rheinischen Bildungszentrums gGmbH unterrichtet seit über 20 Jahren in Köln

Kann ich das Vorsemester auch im Ausland machen?

Im Ausland werden keine medizinischen Vorsemester nach unserem Muster angeboten. Sehr wohl hilft dir aber der Vorbereitungslehrgang bei den jeweiligen Einstiegstests. Das Vorsemester bereitet dich sowohl auf den MedAT in Österreich oder der EMS in der Schweiz bestens vor. Es werden meistens sogar Probetests am Ende des Semesters für die jeweiligen Universitäten angeboten. Mit diesen kannst du dich perfekt vorbereiten und hast so die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Prüfung.
>> Tipp: Zwar gibt es kein Vorsemester im Ausland, aber ein Medizinstudium im Ausland ist durchaus möglich!

Fazit

Wenn du deinen Studienplatz bereits sicher hast, hat sich das Thema medizinische Vorsemester natürlich erledigt. Sollte das aber nicht der Fall sein, solltest du dir diese Option gut überlegen. Erstens überbrückst du die Wartezeit wirklich sinnvoll. Zweitens bekommst du in den drei bis vier Monaten das nötige Basiswissen und weitere Fertigkeiten für den Aufnahmetest vermittelt. Bei den vielen praktischen Übungen kannst du auch deine persönlichen Fertigkeiten und eventuelle Abneigungen ausloten. Das hilft dir später bei der Spezialisierung im Studium.
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