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Warum du besser nicht in Deutschland studierst!

An deutschen Unis lebt die alte Schule noch immer

Eine Vorlesung, die aus einem anderthalbstündigen Vortrag des Dozenten besteht, ist an deutschen Unis keine Seltenheit. Unmotiviert bringen die Professoren ihren Stoff durch und eine lebendige Diskussion sucht man vergebens. Mit stoischer Ruhe werden Klausuren mitten in die Karnevalstage gelegt und die endlosen Monologe ziehen sich durch alle Fächer. Selbst aus den Übungen, die in der Regel Bestandteil eines Moduls sind, werden Mitschreibe-Vorträge, die volle Konzentration verlangen, weil sonst Angaben zum Lösen der Aufgabe fehlen. Zum Teil müssen Aufgaben in Papierform und auf CD gebrannt abgegeben werden und noch zwei Wochen vor Semesterbeginn wissen die meisten Studenten nicht, welche Kurse angeboten werden.
Ein Studium verlangt natürlich Aufmerksamkeit, Einsatz und auch das berühmte Auswendiglernen, doch mit modernen Methoden lassen sich komplexe Zusammenhänge besser erfassen und im Langzeitgedächtnis verankern. Stattdessen wird an deutschen Unis kurz vor den Klausuren auswendig gelernt, bis der Kopf raucht und wenige Wochen nach der Klausur ist dieses Wissen auch schon wieder vergessen.
Bulimie-Lernen nennen die Studenten das inzwischen, weil erst alles reingestopft wird und man es anschließend bei der Klausur wieder von sich gibt, um es sozusagen fortzuspülen. Studenten, die hier in Deutschland ihr Auslandssemester absolvieren, sind häufig enttäuscht über die veralteten Methoden, mit denen hier Wissen vermittelt wird.
Das Prüfungsamt ist für viele deutsche Studenten nach einem Auslandssemester ebenfalls ein deutlicher Beweis, dass dringend etwas getan werden sollte, denn in vielen Ländern geht es bereits jetzt ohne mäßig motivierte Mitarbeiter, die nicht helfen wollen und zum Teil sogar auf die praktischen E-Mails verzichten.

Welche Vorteile bringt ein Studium im Ausland?

An vielen Universitäten im Ausland arbeiten die Dozenten mit Präsentationen, Fallbeispielen und Lerntagebüchern, anstatt mit langweiligen Monologen und Prüfungen, bei denen nur der Zeitdruck eine Rolle spielt. Es gibt lebendige Diskussionen, praktische Übungen und man nutzt alle modernen Lehrmethoden, um den Studenten das Verknüpfen von Informationen zu erleichtern. So bleibt das Erlernte im Gedächtnis, auch wenn die Klausur dazu bereits geschrieben ist.
Hausaufgaben sind ein weiteres Mittel, um einen Lernfluss zu erreichen, von dem Studenten profitieren. Sie werden gemeinsam überprüft und das steigert den Lerneffekt deutlich. Nicht nur die vergleichsweise jungen Universitäten im Ausland stützen sich auf die kreativen und effizienten Lernmethoden, sondern nahezu überall hat sich das Gerüst des Lernens in den letzten Jahrzehnten deutlich verjüngt und damit im Vergleich zu Deutschland wesentlich verbessert.
Die deutsche Gründlichkeit und Bürokratie ist Studenten im Ausland ebenfalls völlig fremd. Moderne Universitäten im Ausland verzichten auf den Studentenausweis auf Papier mit Hologramm und die Einzelkarten für Bibliothek, Mensa und die Kopierkarte und setzen unkompliziert auf eine Karte für alles.
Computer sind heute normale Grundlagen zum Lernen und an den Universitäten im Ausland finden Studenten Räume und Rechner, die sie den ganzen Tag nutzen können. So lassen sich Lerngruppen bilden und ein gemeinsames, effektives Lernen wird möglich. Nach einem Auslandssemester kehren die meisten Studenten an ihre deutsche Uni zurück und sind enttäuscht darüber, dass hier der Platz zum Lernen fehlt und Computer im Lernalltag noch gar keine Rolle spielen.

Welche Voraussetzungen gibt es?

In der Regel gelten gute Englischkenntnisse als Grundvoraussetzung für ein Auslandssemester, doch es gibt in Europa auch Universitäten, die alle Kurse in deutscher Sprache anbieten. In Neuseeland, Großbritannien, Australien oder den USA müssen die Englischkenntnisse in der Regel mit dem DAAD-Englischtest oder einem gleichwertigen Test nachgewiesen werden und auch sehr gute Punktzahlen in den letzten beiden Abiturjahren werden häufig anerkannt. Grundsätzlich hängen die Vorgaben der notwendigen Voraussetzungen für ein Auslandssemester von den jeweiligen Ländern ab.
Viele Universitäten im Ausland bieten Open Semester an. Damit lassen sich ganz gezielt Kurse belegen, die Zuhause angerechnet werden und im Idealfall das Studium nicht unterbrechen oder verlängern. Allerdings führen solche Semesterprogramme nicht automatisch zu einer Anerkennung in Deutschland. Im Transcript of Records werden jedoch alle erworbenen Points aufgeführt und nach Absprache mit dem Prüfungsamt können sie an der Heimuniversität anerkannt werden.

Welche Möglichkeiten bieten sich mit einem Auslandssemester?

In vielen Lebensbereichen und Berufen gelten im Ausland andere Regeln. Mit einem Auslandssemester erhältst du die Gelegenheit fremde Kulturen kennenzulernen und andere Techniken, Verfahren oder Methoden. Gleichzeitig wertet ein Auslandssemester deinen Lebenslauf auf und hilft dir damit später bei Bewerbungen. Du kannst deine Sprachkenntnisse vertiefen, eventuell sogar eine neue Sprache lernen und internationale Kontakte knüpfen. Je nach Semesterart ergeben sich auch erste Verbindungen zu ausländischen Firmen, die später für die Karriere wertvoll sein können. Ein wichtiger Punkt ist auch die Erweiterung der persönlichen Kompetenzen, denn während deines Aufenthalts im Ausland lernst du ganz automatisch Probleme und Aufgaben ganz auf dich gestellt zu bewältigen und das fördert das Selbstbewusstsein.

Weitere Infos:

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Fazit

Ein Studium an einer deutschen Universität ist nicht immer die optimale Lösung. Wer auf moderne Lernmethoden setzt, sich interessante Module mit praktischen Übungen und weniger starre Vorlesungsstunden wünscht, findet im Ausland immer häufiger deutlich bessere Angebote. Kreative Lernmethoden ziehen nur sehr langsam an deutschen Unis ein und häufig sind mangelnde Mittel ein Grund für das Festhalten an den alten Strukturen. Ein Auslandssemester ist immer eine gute Idee und sollte in jedem Fall eingeplant werden, wenn Zeit und Finanzen es erlauben. Es unterstützt nicht nur die persönliche Entwicklung, sondern wertet auch den Lebenslauf auf und ist so eine wichtige Stufe beim Erklimmen der Karriereleiter.

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