Chaos vermeiden: So hältst Du dauerhaft Ordnung

Wohnung in Amsterdam

Darum geht's

Aufzuräumen zählt für die meisten Studierenden nicht gerade zur bevorzugten Freizeitgestaltung und kann auch eine ziemliche Herausforderung werden, wenn sich das Chaos in den vier Wänden erst einmal so richtig breit gemacht hat.

Langfristig bringt ein unordentlicher Wohnraum jedoch unterschwellig immer Unbehagen und Stress mit sich. Denn wer fühlt sich schon wohl inmitten von Kleiderbergen und ungewaschenem Geschirr , das sich bis zur Decke türmt. Wenn dann noch die Suche nach Alltagsgegenständen wie Wohnungsschlüssel und Portemonnaie zum festen morgendlichen Ritual wird, ist definitiv Abhilfe gefragt.

In dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung erfährst Du, wie Du Unordnung ein für alle Mal besiegen und mehrstündige Aufräumaktionen in der Zukunft clever umgehen kannst.

Ist das Kunst oder kann das weg? Am Anfang steht das Entrümpeln

Der Schriftsteller Kurt Tucholsky sagte einmal: „Die Seele einer jeden Ordnung ist ein großer Papierkorb“. Und in der Tat ist gründliches Ausmisten der erste wesentliche Schritt, um ein dauerhaftes Ordnungssystem überhaupt auf die Beine zu stellen.

Zunächst sollte alles, was defekt ist, entsorgt werden. Dazu zählen beispielsweise kaputte Handys und Elektrogeräte. Im nächsten Schritt sollte der Haushalt darauf überprüft werden, was für einen selbst überflüssig, aber noch gut in Schuss ist, um es dann zu verkaufen oder zu verschenken. Es lohnt sich auch, gut Erhaltenes in einer Kiste probeweise einfach auf die Straße neben die Haustür zu stellen. Nicht selten reduziert sich das kostenlos feilgebotene Inventar binnen Minuten.

Wichtig dabei ist, sich wirklich konsequent von diversem Hab und Gut zu trennen. Denn es gibt eine weit verbreitete Gedankenfalle, die jegliches Entrümpelungsvorhaben schon vorab im Keim zu ersticken droht: So könnte ja beispielsweise die völlig eingestaubt Wokpfanne doch noch irgendwann mal wichtig sein. Wahre Klassiker sind auch nie getragene Kleidungsstücke, die Kommode und Schrank zwar hoffnungslos überquellen lassen, aber vielleicht in ein paar Jahren wieder modern sein könnten.

Fakt ist: Alles, was seit mindestens einem Jahr unberührt im Haushalt herumsteht oder -liegt, wird nicht benötigt – und kann damit weg!

Zwei bewährte Herangehensweisen beim Ausmisten

Eine Herangehensweise ist das sogenannte „Decluttering“. Der Begriff heißt auf Deutsch „Entrümpeln“. Aber: Bei dieser Methode wird nicht gleich alles Überflüssige auf einmal sortiert und entsorgt, sondern über einen längeren Zeitraum zunächst in kleinen Aufräumschritten abgearbeitet. Hier gilt die Devise: Der Weg ist das Ziel. Das kann beispielsweise zunächst mit dem Abarbeiten von einem einzigen herumliegenden Kleiderstapel beginnen oder dem Ausmisten eines Schubfachs. Es können dafür zum Beispiel auch kürzere Zeitfenster eingeplant werden. Wer sich jeden Tag etwa 15 Minuten Aufräumzeit vornimmt, bekommt auf Dauer auch einen ordentlichen Wohnraum.

Eine andere populäre wie erfolgreiche Vorgehensweise hat die japanische Aufräum-Expertin Marie Kondo entwickelt. Das Ziel ist hier, in einem möglichst kurzen Zeitraum für Ordnung zu sorgen. Dabei wird der Hausrat auf einmal in Kategorien aufgeteilt und die „Themenstapel“ nach festgelegter Reihenfolge abgearbeitet. Erst kommt die Kleidung dran, danach Bücher, dann Unterlagen und schließlich Kleinteiliges und Erinnerungsstücke.

Welche der beiden Methoden sich für Dich eignet, ist eine Typfrage. Während manche Studenten die Hauruck-Methode à la Marie Kondo bevorzugen, ist für andere kontinuierliches Abarbeiten besser, um überhaupt damit anzufangen.

Entscheidest Du Dich für die langsamere Entrümpelungsform, solltest Du ebenfalls nach Prioritäten vorgehen. Das bedeutet in diesem Fall: als Erstes beim gröbsten Chaos zu beginnen und sich danach an die Details zu begeben. Denn so wird auf dem schnellsten Wege schon mal eine Grundordnung hergestellt und der erste sichtbare Erfolg motiviert Dich, weiter am Ball zu bleiben.

Stauräume schaffen & Feste Standorte anlegen

Sind die unnötigen Gegenstände aussortiert, muss im nächsten Schritt ein festes Ordnungssystem geschaffen werden. Dabei stellt sich die Frage: Wo können Gegenstände konkret verstaut werden, wo gibt es noch Platz? Beispiele: Das Fahrrad kann an einem Halter im Flur an der Wand montiert werden. Stauräume bieten sich häufig auch unter dem Bett oder in Bettkästen. Es sollte aber darauf geachtet werden, dass dort nicht einfach alles wieder zusammengewürfelt wird, sondern die wichtigen Dinge von vornherein fest in Themen-Boxen oder Schubfächern verwahrt werden.

Grundsätzlich muss für jedes Inventar für die Zukunft ein fester Stammplatz eingeplant werden. Eine Kaffeemaschine, die in Deiner winzigen Küchenzeile ständig im Weg steht, kann beispielsweise auch auf einem verschraubten Brett an der Wand einen schönen Platz neben weiteren Dingen wie Toaster und Teekocher finden.

Eine Garderoben-Grundausstattung mit Kleiderhaken und Schlüsselbrett ist wiederum fast schon ein Muss. So haben Deine Lieblingsjacken und auch Dein Schlüssel ihren fixen Standort neben der Haustür und sind ohne große Suchaktion jederzeit griffbereit.

Einfach unverzichtbar: Praktische Ordnungsutensilien

Generell ist eine Grundausstattung mit verschiedenen Ordnungshelfern elementar, um alles ruck-zuck unterzubringen. Unverzichtbar ist beispielsweise ein Wäschebehälter mit Deckel. Getragene Wäsche liegt so gar nicht erst auf dem Boden oder auf Stühlen herum, sondern kommt vor der Waschmaschine gleich an den richtigen Bestimmungsort. Äußerst praktisch sind auch Hängesysteme und unterteilte Hängetaschen. Gerade in kleinen Wohnräumen kannst Du die Wände für derartige Elemente nutzen, um dort alles Wichtige vom Lieblingspullover bis zum Haarfön akkurat aufzubewahren und praktischerweise gleich noch in Griffhöhe parat zu haben. Eine Plastik-Haushaltsbox für alle Reinigungsutensilien oder auch ein Hängeelement für wiederverwendbare Einkaufstüten sorgen ebenfalls rasch für eine übersichtliche Struktur.

Fensterdeko: Lieber pflegeleichtes Rollo statt wallende Vorhänge

Lange Vorhänge sind als Sichtschutz gerade in großen Wohnungen beliebt. In Studentenwohnungen nehmen sie allerdings viel Raum ein und erfordern auch eine regelmäßige Waschpflege, da sie sonst durch Kochdünste schnell schmuddelig aussehen und müffeln. Schmalere Fensterdekos wirken hingegen immer aufgeräumt. So ist zum Beispiel ein Rollo-Sichtschutz deutlich platzsparender und lässt sich außerdem einfacher reinigen. Während Gardinen aufwendig abgehängt, in der Waschmaschine gewaschen und wieder aufgehängt werden müssen, reicht es bei einem Rollo-Sichtschutz aufgrund des straffen, glatten Stoffes vollkommen aus, ihn alle zwei Wochen direkt am Fenster in einem Rutsch zügig mit einem Tuch oder Staubwedel abzustauben.

Die ultimative Zauberformel: Die Ein-Minuten-Regel

Verschmutzte Geschirrberge sind der reinste Horror einer jeden Studentenwohnung und -WG. Auch hier gibt es einen bewährten Trick: Die Ein-Minuten-Regel. Sie besagt, dass alles, was mit einem Handgriff oder in maximal 60 Sekunden erledigt werden kann, auch sofort angegangen werden soll. Statt also Tassen, Teller und Bestecke nach der Nutzung achtlos auf die Spüle zu stellen, bis sie wieder einen unansehnlichen Turm bilden, sollten sie ohne Umschweife sofort im Geschirrspüler untergebracht werden. Ist ein solcher praktischer Haushaltshelfer nicht vorhanden, sollte jedes nicht mehr genutzte Geschirr unmittelbar kurz abgewaschen werden, trockengewischt und gleich wieder im Küchenschrank untergebracht werden.

Der Trick funktioniert tatsächlich in sehr kurzer Zeit und lässt sich beliebig auf den gesamten Haushalt ausweiten – sei es benutzte Kleidung, die sofort im verschließbaren Wäschebehälter verschwindet oder auch ein Online-Shopping-Karton, der platt zusammengefaltet gleich direkt in die Altpapier-Tüte wandert.

Diese Strategie ist einfach wie verblüffend: Wer sich die Regel erst einmal zu eigen gemacht hat, wird sich in Zukunft garantiert nie wieder mit nervtötender „Aufschieberitis“ geschweige denn zeitraubenden Groß-Aufräumaktionen herumärgern.

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