(Über)Leben als Student

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Darum geht's

Tipps & Tricks für einen Alltag ohne Verzicht

Studenten gehören zu den ärmsten Bevölkerungsschichten Deutschlands und sehen sich ständig damit konfrontiert, ob am Endes des Geldes wohl wieder zu viel Monat übrig ist oder vielleicht doch der eine oder andere Euro mit hinübergerettet werden kann. Fakt ist aber, dass das kurzfristige Leben an der Armutsgrenze sich tatsächlich auszahlt, denn der Großteil der Studenten verdient nach dem absolvierten Studium deutlich mehr. Dennoch macht diese Hoffnung die Studentenzeit an sich sicherlich nicht leichter, zumal nicht jeder das Glück hat, finanzstarke Eltern im Rücken zu haben. Unter anderem ergab eine Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks aus dem Jahr 2012, dass Studenten durchschnittlich mit 864 Euro leben müssen, ein Fünftel von ihnen muss sogar mit weniger als 600 Euro auskommen. Kein Wunder also, dass Studenten sparen, wo es nur geht und sich mit allen erdenklichen Tricks über Wasser halten. Und tatsächlich gibt es neben Bafög und Co. einige lohnenswerte Möglichkeiten, die das Vermögen vielleicht nicht direkt aufstocken, dafür jedoch den Lebensstandard heben und den Alltag deutlich einfacher gestalten.

1. | Basteln statt kaufen

Während des Studiums ist in der Regel kein Geld übrig, um sich teure Einrichtungsgegenstände oder gar kultige Trends für die eigene Wohnung zu kaufen. Trotzdem muss es daheim aber keineswegs kahl und leer bleiben und auch die Standardeinrichtung des großen schwedischen Möbelhauses muss es nicht zwangsläufig richten. Denn mit ein wenig Kreativität, den passenden Hilfsmitteln und einigen alten – oftmals günstig oder sogar kostenfrei erhältlichen – Möbeln kann es schnell und einfach individuell, modern und abwechslungsreich werden. Einer der wohl derzeit angesagtesten Trends, wenn es um die Einrichtung geht, ist der sogenannte Shabby Chic. Dabei dreht sich alles um Möbel, die zwar etwas älter, wenn nicht gar schäbig – also „shabby“ – wirken, aber dennoch ein gewisses Flair mit sich bringen. Der rustikale Charme ist es, der vielen jungen Leuten dabei so gut gefällt, zudem lässt er sich ideal mit dem Landhausstil oder einer romantisch angehauchten Einrichtung kombinieren. Als Alternative zur teuren, neuen Einrichtung eignet sich der Wohnstil deshalb so gut, weil alte Möbel bereits mit wenigen Hilfsmitteln wie Lack, Pinsel, Farbe und Schleifpapier entsprechend bearbeitet werden können – ein paar weitere Tipps und eine genaue Anleitung zum Selbermachen der Shabby-Chic-Möbel gibt es beispielsweise auf Helpster.de. Basteln und kreativ sein lässt sich darüber hinaus aber auch in vielen anderen Situationen anwenden, beispielsweise wenn es an die Wandgestaltung oder ähnliches geht und wer sich hin Handarbeiten versuchen will, kann auch so das eine oder andere selbst anfertigen.

2. | Gutscheine und Ermäßigungen

Es ist allgemein bekannt, dass Studenten viele Rabatte und Ermäßigungen in Anspruch nehmen, wenngleich vielen die gesamte Ausbeute hier sicherlich gar nicht klar ist. Dabei gibt es entsprechende Rabatte heutzutage in nahezu jedem erdenklichen Bereich, sei es nun das Notebook, die Reise ins Ausland (hier), der Mietwagen, die ADAC-Mitgliedschaft oder das klassische Bankkonto und die Kreditkarte. Hier hören die praktischen Boni aber noch lange nicht auf. Studenten sollten es beispielsweise einmal bei der Stadt, in der sie eingeschrieben sind versuchen, denn häufig bietet diese eine spezielle Studentenkarte oder ähnliches an, die etliche Rabatte in sich vereint. Beliebiges Beispiel: In Hannover können Studierende der Hochschule sich beispielsweise die Vorteilskarte „Hausmarke“ in der Tourist Information Hannover kostenfrei herausgeben lassen, sofern sie einen Studentenausweis oder eine Immatrikulationsbescheinigung vorzeigen. Sie berechtigt zu zahlreichen Preisnachlässen in verschiedensten Bereichen wie Shopping, Nightlife, Gastro oder Kunst und Kultur. Vor allem Großstädte bieten derartige Programme sehr oft und in ähnlichem Umfang an, Nachfragen lohnt sich also.

3. | Einkaufen, Kochen und Essen

Studenten müssen und sollten nicht nur auf speziell auf ihre Zielgruppe zugeschusterte Sparpotenziale achten, sondern darüber hinaus auch viele hilfreiche Ratschläge in ihren Alltag miteinfließen lassen. Es mag banal klingen, aber auch das durchdachte Einkaufen, Kochen und Essen gehört dazu. So ist es in der Regel beispielsweise sehr viel günstiger selbst zu kochen, als täglich zum Fast Food zu greifen, vor allem dann, wenn direkt für zwei Personen oder mehrere Tage gekocht wird. Für viele junge Menschen ist das Einkaufen nach Plan allerdings gar nicht so einfach und bedarf einiges an Organisation, daher bieten sich ein Wochenplan und ein entsprechender Mengeneinkauf an – wie so etwas in der Praxis aussehen kann, zeigt folgender Blogbeitrag. Es sollten also nicht nur spontan immer wieder Kleinigkeiten gekauft werden, besser und günstiger ist ein Großeinkauf. Allerdings sollten auch hier die Augen offen gehalten werden, denn nicht immer sind beispielsweise die großen Familienpackungen immer billiger und nur weil auf einem Werbeschild ein Prozentzeichen abgebildet ist, steht dies nicht automatisch auch für einen großen Rabatt. Ebenfalls hilfreich: Beim Einkaufen auch mal ins unterste und oberste Regal schauen, denn dort befinden sich in der Regel die günstigeren Produkte, die meist nicht schlechter als das Markenprodukt sind.

4. | Überflüssige Ausgaben erkennen

Obwohl kräftig gespart wird, wird das monatliche Geld trotzdem nicht mehr? Schuld daran sind oftmals gewisse Ausgaben, die einfach so nebenbei getätigt und oftmals gar nicht mehr richtig wahrgenommen werden. Um hier den Überblick zu behalten, sollten zunächst die Ausgaben und Einnahmen ganz genau bekannt sein – der regelmäßige Blick auf den Kontoauszug lohnt sich also und vielleicht macht auch ein Haushaltsbuch Sinn. Die erste Zeit mag es zwar schwierig sein, nach Möglichkeit alle Ausgaben kategorisch zu notieren, doch spätestens nach einem Monat lohnt es sich, da die Finanzen so viel bewusster wahrgenommen werden. Gleichzeitig ermöglicht das Führen einer Liste es außerdem, dass direkt ersichtlich ist, welche Ausgaben evtl. hätten eingespart werden können. Für einen besseren Blick auf die Finanzen kann darüber hinaus auch ein separates Konto sorgen – so können Ersparnisse direkt beiseitegelegt werden und sind nicht ständig präsent, um letzten Endes vielleicht doch nur wieder für unwichtige Nebensächlichkeiten ausgegeben zu werden.

5. | Nebenbei arbeiten

Für viele Studenten ist es gar nicht so leicht, während des Studiums noch arbeiten zu gehen, viel zu anstrengend und kräftezehrend sind die vielen Vorlesungen und Prüfungen. Trotz allem lässt sich auf die eine oder andere Weise aber doch noch etwas Nebenbei verdienen und dabei muss es nicht immer der anstrengende Nebenjob (siehe diesen Artikel) an der Supermarktkasse sein. Praktisch kann beispielsweise ein Hiwi-Job sein, da dieser meist nicht nur einen guten Stundensatz bietet, sondern gleichermaßen den Lebenslauf aufpoliert und die Stundenzahlen in vielen Fällen selbständig gesetzt werden können. Eine andere Alternative ist außerdem das Jobben von Zuhause aus, beispielsweise als Programmierer, Web-Designer oder Texter – entsprechende Qualifizierung vorausgesetzt. So kann die Zeiteinteilung besonders flexibel erfolgen und wenn doch einmal Prüfungen anstehen, wird die Arbeit solange ausgesetzt.
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