Wenn dich das Medizinstudium interessiert, hast du in Deutschland die Qual der Wahl. Viele Hochschulen bieten diesen Studiengang an. Neben der Möglichkeit, in Deutschland Medizin zu studieren, kannst du aber auch ins Ausland gehen, um zu studieren.
Gründe für ein Medizinstudium im Ausland
Warum du dich für ein Auslandsstudium entscheidest, das kann viele Gründe haben. Zum einen sind es natürlich die harten Auswahlverfahren in Deutschland. Nicht jeder schafft den NC, nicht jeder gehört zu den Abiturbesten. Auch die Medizinertests und sonstige Auswahlkriterien haben es meist in sich. Längst nicht jeder Bewerber erhält einen Studienplatz. Zwar gibt es hier auch Alternativen in Deutschland, wie z.B. über die Wartezeit oder die Bundeswehr zum Studienplatz zu kommen. Aber du kannst auch im Ausland deinen Weg machen. Ein weiterer Grund für das Medizinstudium im Ausland, der Wunsch nach neuen Erfahrungen, nach dem Kennenlernen anderer Menschen, anderer Bräuche, anderer Kulturen. Strebst du ein Auslandsstudium der Medizin an, dann kannst du das auf zwei unterschiedliche Arten angehen. Entweder du beginnst dein Studium im Ausland und wechselst später zurück nach Deutschland, oder aber, du legst ein Zwischensemester im Ausland ein. Einige deutsche Hochschulen haben hier Partnerhochschulen im Ausland, bei denen du dann ein Auslandssemester einlegen kannst.
Die meisten Studenten aber gehen ins Ausland, weil sie einfach in Deutschland keinen Platz bekommen haben. Wenn auch du im Ausland deine Chancen suchen willst, kannst Du das grundsätzlich sowohl in Ländern der EU machen, als auch außerhalb der EU, z.B. in den USA.
Folgende Länder in der EU kommen hier für Dich in Frage:
- Österreich
- Ungarn
- Bulgarien
- Tschechien
- Polen
- Slowakei
- Niederlande
- Frankreich
- Großbritannien
- Luxemburg
- Schweiz
Auswahlverfahren im Ausland
Bewusst sein sollte dir aber, auch im Ausland gibt es Bewerberverfahren. Denn immer mehr bewerben sich im Ausland um einen Studienplatz. Und so kommt es, dass es auch hier mehr Bewerber gibt als freie Plätze. Das Gute für dich und die anderen Bewerber, hier zählt zwar in der Regel auch die Abiturnote, aber es gibt meist keinen so hoch angesetzten NC wie in Deutschland, oder es gibt sogar gar keinen NC. Aber auch hier erwarten dich Tests, Motivationsschreiben, persönliche Bewerbergespräche usw. Worauf viele Universitäten im Ausland großen Wert legen ist, dass du Englisch und/oder die jeweilige Landessprache gut, oder sogar fließend sprichst. Ist das der Fall, hast du als Bewerber gute Chancen. Denn natürlich ist es wichtig, dass man die Menschen versteht und sich verständigen kann.
Viele Hochschulen legen sehr viel Wert auf das persönliche Kennenlernen, auf den Menschen, die Person an sich. Hier kannst du punkten und dich gegenüber anderen Bewerbern beweisen. Hier zählen nicht nur Zahlen, sondern auch du als Person.
Die möglichen Kosten des Auslandsstudiums
Woran du bei einem Auslandsstudium der Medizin auch denken musst sind die Kosten, die hier auch dich zukommen können. Auch im Ausland fallen meist Studiengebühren an. Viele Hochschulen verlangen hohe Kosten für jedes einzelne Semester. Zwischen 5.000 und 12.000 Euro pro Semester sind hier teilweise üblich. Hinzu kommt, dass du dich auch im Ausland natürlich um eine Unterkunft du auch um deine Verpflegung kümmern musst. Auch hier kommen Kosten auf dich zu. Ebenso für die Reise in dein Auswahlland. Informiere dich vorab genau, mit welchen Kosten du hier rechnen musst, um später kein böses Erwachen erleben zu müssen. Denn schließlich sollst du dich ja voll und ganz auf dein Studium konzentrieren können, und dir keine Gedanken über deine finanzielle Situation machen müssen. Natürlich kannst du dir auch im Ausland einen Studentenjob suchen, der dir dann einen zusätzlichen finanziellen Spielraum verschaffen kann. Informiere dich aber auch hier vorab über die Bedingungen und Vorgaben in den jeweiligen Ländern. Auch, ob du mit Zuschüssen oder sonstigen finanziellen Hilfen rechnen kannst, solltest du vorab in Erfahrung bringen.
Anerkennung der Leistungen
In Deutschland ist das Medizinstudium unterteilt in Vorklinik und Klinik. Für Studenten, die im Ausland studieren, empfiehlt es sich, spätestens zum Klinikteil wieder nach Deutschland zurückzukehren. Das ist aber nur dann ohne Probleme möglich, wenn deine Leistungen aus dem Auslandsstudium auch in Deutschland anerkannt werden. Ansonsten kann es zu Problemen kommen. Dann hast du unter Umständen lange und fleißig im Ausland studiert, aber in Deutschland erkennt man diese Zeit nicht an und es wird schwer, dein Studium hier weiterzuführen oder zu beenden. Der Grund, warum das Auslandsstudium nicht immer anerkannt wird, im Ausland läuft das Studium nicht selten nach einem anderen Schema ab als in Deutschland. Und nur, wenn die deutschen Bedingungen an das Medizinstudium auch im Ausland so oder ähnlich gelten, kannst du sicher sein, dass dein Auslandsstudium und die hier erbrachten Leistungen anerkannt werden. So ist es in jedem Fall sinnvoll, dich vorab zu informieren und eine Auslandsuni zu wählen, die diesen Ansprüchen gerecht wird. Probleme gibt es oft mit den Hochschulen in Österreich und der Schweiz. Gute Erfahrungen allerdings haben Studenten mit Hochschulen in z.B. Ungarn gemacht. Das System ähnelt dem in Deutschland, die Leistungen werden in der Regel ohne Probleme anerkannt. Weitere Unis, mit denen durchweg positive Erfahrungen gemacht wurden, sind die Universität in Prag, in Riga oder auch die in Bratislava. Natürlich gibt es noch mehr Hochschulen, die in Deutschland anerkannt werden. Es lohnt sich für dich und ist auch sinnvoll, dich vorab zu informieren. Sowohl über die mögliche Anrechnung der Leistungen, auch über die Auswahlverfahren und die Kosten.
Als Quereinsteiger zurück
Noch ein weiterer Tipp, der Weg zurück nach Deutschland, quasi als Quereinsteiger, wird für dich umso leichter, je höher das Fachsemester, also je weiter du im Studium schon gekommen bist. Viele Hochschulen in Deutschland müssen frei gewordene Plätze wieder besetzen. Doch auch hier gibt es immer mehr Quereinsteiger, sowohl aus Deutschland als auch aus dem Ausland. So ist es nicht selten, dass auch hier Auswahlverfahren stattfinden müssen. Wichtig für dich zu wissen ist es auch, dass viele Unis dann Quereinsteiger aus dem Inland bevorzugen. Alles in Allem aber gilt, der Quereinstieg wird nach dem ersten Fachsemester für dich immer leichter.
Fazit
Abschließend als Fazit lässt sich sagen, wenn du dich für das Medizinstudium interessierst, kann das Studium im Ausland eine echte Alternative für dich sein. Aber auch hier kommt viel auf dich zu, es gib viel zu beachten und auch hier musst du die eine oder andere Hürde nehmen. Aber es ist ein Weg, der sich auch lohnen kann. Eine Erfahrung, die dir keiner mehr nehmen kann, und die sich später in einer Bewerbung durchaus auch gut machen kann.