Karriere mit dem MBA

Mann in Anzug

Darum geht's

Ist der MBA ein Karrierebooster?

Der Master of Business Administration (MBA) ist kein gewöhnlicher Studienabschluss, das machen schon die Anforderungen der Hochschulen an die Bewerber deutlich: Teilweise werden bis zu acht Jahren Berufserfahrung und ein gewisses Karrierelevel verlangt. Vermarktet wird der MBA zudem immer als „Karriere-Weiterbildung“ oder „Karriere-Turbo“. Aber stimmt das auch?

Vorweg: Wer sich grundlegend zum MBA Studium informieren möchte, findet hier bei uns alle Infos.

Der MBA ist kein ganz exklusiver Abschluss mehr

War er früher noch eine Ausnahmeerscheinung, ist der MBA-Abschluss heute schon recht weit verbreitet. In manchen Branchen, wie z.B. der Unternehmensberatung, ist er sogar fast schon zur Selbstverständlichkeit geworden. So hat bei McKinsey weltweit rund die Hälfte der Berater einen MBA-Titel. Aber auch Top-Manager wie Douglas-Chef Henning Kreke oder Stefan Groß-Selbeck, Vorstandsvorsitzender des sozialen Netzwerks Xing, legten mit dem MBA die Basis für ihre Karriere. Dennoch findet man den MBA-Abschluss in den Chefetagen der 100 größten deutschen Unternehmen eher selten. Lediglich fünf Prozent der Vorstandsvorsitzenden und Vorstandsmitglieder haben ein solches Studium absolviert. Hat also auch das Image gelitten und/ oder ist der Abschluss keine Fahrkarte mehr in die oberen Etagen?

Gerade in Deutschland ist die Anerkennung des MBAs noch nicht so hoch, wie beispielsweise in angelsächsischen Ländern. Das ist irgendwie typisch für die deutsche Firmenkultur, wie man auch in den Erfahrungsberichten auf der Seite MBA-Studium.de lesen kann: „Mein Berufsweg hat sich bisher rein natürlich entwickelt. Dabei spielten Titel weniger eine Rolle als Erfahrung, Wissen und Motivation. Unser Unternehmen ist konservativ und besetzt Führungspositionen aus eigenen Reihen. Mit oder ohne MBA.“ Auch ein anderer Absolvent hat ähnliche Erfahrungen gemacht: „Gehaltstechnisch hat sich der MBA bisher schon jetzt gelohnt. Allerdings wäre mehr drin, wenn man in den Bereich Beratung, Banking oder auch ins Ausland geht. Sehr viele Unternehmen aus der Wirtschaft in Deutschland können einen MBA nicht wirklich einordnen und honorieren diesen auch nicht. Generell ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass der Titel Anerkennung findet, je größer und internationaler das Unternehmen ist.

Eigenes Können + passendes Wissen = Karriere

Es gibt in den Erfahrungsberichten aber auch viele positive Kommentare zur Auswirkung des Abschlusses auf die Karriere: „Für die Karriere hat sich der MBA ebenfalls gelohnt. Ich bin mittlerweile in leitender Position in einem Unternehmen in einer anderen Branche tätig und profitiere von den erlernten Konzepten, die sich auch im beruflichen Führungsalltag bestens bewähren. Zudem habe mich gehaltstechnisch kontinuierlich weiterverbessert.“

Wie so oft im Leben ist also eine pauschale Aussage nicht möglich. Es kommt bei der Frage, ob man solch ein Studium absolvieren möchte und bei der Entscheidung für eine bestimmte Business School vielmehr auf die individuellen Voraussetzungen an:

  • Bin ich ein Karrieretyp und habe jetzt schon in jungen Berufsjahren entscheidende Schritte auf der Karriereleiter gemacht? Denn nur der MBA-Abschluss wird aus einem lahmen Gaul kein galoppierendes Pferd machen.
  • Benötige ich vertieftes BWL-Wissen, um meine Karriere weiterzuführen? Wer z.B. als Ingenieur auch immer mehr Managementaufgaben übernimmt, sollte sich auch auf Augenhöhe mit dem Controlling oder der Marketingabteilung unterhalten können.
  • Kann ich mir einen teuren MBA leisten? Bei kaum einem anderen Titel zählt das Renommee der Hochschule so wie bei Master of Business Administration. Bevor man für 7.000 Euro einen Abschluss an einer kleinen Provinz-Hochschule macht, sollte man sich überlegen, ob das Doppelte bis Dreifache der Summe an einer gut gerankten Hochschulen nicht besser investiert ist.
  • Habe ich Spaß daran, in meine eigenen grauen Zellen zu investieren? Ein MBA Studium, vor allem als berufsbegleitende Variante, erfordert viel Einsatz, zu dem man sich immer wieder selbst motivieren muss.

Und wer darauf angesprochen wird, dass ein MBA nichts für die berufliche Entwicklung und dem Arbeitgeber keinen Mehrwert bringe, kann auf eine Studie der beiden Professoren Morten Hansen (Business School der Universität von Kalifornien) und Herminia Ibarra (Insead Frankreich) verweisen. Sie analysierten die Leistung von 1.100 Vorstandsvorsitzenden aus den USA, Deutschland, Großbritannien und Frankreich – gemessen daran, wie sich der Börsenkurs des Unternehmens während der Amtszeit der Manager entwickelte. Das Ergebnis: 32 Prozent aller bewerteten Führungskräfte hatten einen MBA. Und im Schnitt landeten sie in der Rangliste 40 Plätze vor ihren Amtskollegen ohne diesen Abschluss. Allein unter den zehn Besten landeten vier Manager mit MBA.

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