Die 7 größten Irrtümer in einer Bewerbung
Irrtum #1: Elite-Unis sind ein Erfolgsgarant
Der Begriff „Elite-Uni“ klingt zwar eindrucksvoll, ist aber eher irreführend. Tatsächlich interessieren sich Personaler weniger dafür, wo du studiert hast, sondern mehr dafür, was der Gegenstand deiner Studienzeit war. Die Wahl deines Studien-Standorts ist also voll und ganz dir überlassen. Richte dich lieber danach, welche Möglichkeiten und Studiengänge dir in den einzelnen Städten angeboten werden und nicht danach, welche Uni den besten Ruf hat.
Im Hinblick auf das Einstiegsgehalt nach dem Studium gibt es allerdings ein paar Unterschiede zwischen Universitäten, staatlichen und privaten Hochschulen. Während du mit einem Uni-Abschluss in der Tasche durchschnittlich 43.000 Euro verdienst, bekommst du nach dem Besuch einer staatlichen Hochschule immerhin noch 41.500 Euro als Einstiegsgehalt. Am schlechtesten sind die Verdienstchancen von Absolventen, die von einer privaten Hochschule kommen. Ihr Einstiegsgehalt liegt bei rund 39.000 Euro.
Irrtum #2: Ein Auslands-Aufenthalt hübscht jeden Lebenslauf auf
Hierbei handelt es sich um einen wirklich hartnäckigen Irrtum. Natürlich bieten Work and Travel, Au Pairs und andere Angebote im Ausland tolle Möglichkeiten, um Sprachen zu lernen und sein selbstständiges Ich zu finden. Das ist jedoch nicht allen Personal-Chefs wichtig. Der Mehrwert ist zwar da, häufig fehlt ihnen jedoch der Bezug zum Job. Bei einem Auslandspraktikum sieht das natürlich ganz anders aus.
Irrtum #3: Jobmessen sind Fundgruben für aufregende Jobs
Jobmessen sind tolle Möglichkeiten, um Kontakt zu potenziellen Arbeitgebern aufzunehmen. Das ist prinzipiell erst einmal richtig. Ein nettes Gespräch und das Mitnehmen eines Kugelschreibers mit Firmenlogo ist jedoch noch längst kein unterschriebener Arbeitsvertrag.
Unternehmen selbst sind von dem Format der Job-Messe übrigens nicht immer angetan. Sie sehen darin nur bedingt Potenzial, zukünftiges Personal zu finden. In ihren Augen sind die Veranstaltungen besser dazu geeignet, um Werbung für das Unternehmen zu machen und den Besuchern Informationen bereitzustellen. Geh‘ also besser nicht mit allzu großen Erwartungen auf die nächste Job-Messe in deiner Nähe.
Irrtum #4: Auch eine digitale Bewerbung muss unterschrieben werden
Hast du schon mal versucht, eine (repräsentative) Unterschrift unter deine digitale Bewerbung zu setzen? Ein Krampf! Auch mit Apps, Scanner und Co. gelingt es in der Regel nie, ein vernünftiges Ergebnis zu erzielen, das der Original-Unterschrift nahekommt. Die gute Nachricht: Spar dir die Mühe. Es ist absolut egal, ob deine Online-Bewerbung eine Unterschrift hat oder nicht.
Das liegt daran, dass eine digitalisierte Unterschrift nur unter ganz bestimmten Umständen rechtskräftig ist. Das wissen auch Personaler und geben daher nicht viel darauf, ob eine digitale Bewerbung unterschrieben ist oder nicht.
Weitere Informationen und Tipps zur Erstellung von Online-Bewerbungen haben wir dir hier zusammengestellt: Erfolgreich online bewerben
Irrtum #5: Initiativ-Bewerbungen sind Zeitverschwendung
„Was bringt es, sich auf blauen Dunst bei einem Unternehmen zu bewerben?“, denken viele Leute, die gerade auf der Jobsuche sind. Die Antwort: Eine Menge! Initiativ-Bewerbungen kommen bei den meisten Arbeitgebern sehr gut an, da sie signalisieren, dass du offen und aktiv bist. Diese Form der Bewerbung trägt nicht umsonst den Zusatz „Initiativ“.
Initiativ-Bewerbungen sind zwar keine Erfolgs-Garanten, aber einen Versuch ist es allemal wert. Immerhin bieten dir diese Bewerbungen viele Freiräume und die Möglichkeiten, dich auf eine individuelle Weise zu präsentieren. Darüber hinaus hast du nicht den Druck, dich gegen unzählige andere Bewerber durchsetzen zu müssen – ein wichtiger psychologischer Vorteil.
Irrtum #6: Eine Gehalts-Angabe in der Stellenausschreibung ist Pflicht
Was sich viele Bewerber wünschen, löst bei Personal-Chefs eher Schmunzeln aus. Tatsächlich ist kein Arbeitgeber dazu verpflichtet, in einer Stellenausschreibung Angaben zum Gehalt zu machen. Diese Auskünfte sind immer freiwillig.
Irrtum #7: Kleine Lügen im Bewerbungsschreiben sind erlaubt
„Ach, das kann doch eh keiner prüfen.“ Diese und ähnliche Gedanken verleiten Bewerber immer wieder dazu, ihren Lebenslauf und das Bewerbungsschreiben ein bisschen zu „modifizieren“. Hier eine kleine Notlüge, da eine zusätzliche Angabe, um eine Lücke zu füllen, und dort noch ein erfundener Workshop, der ziemlich gut zur ausgeschriebenen Stelle passt (aber für den es dummerweise kein Zertifikat gab).
Tu dir selbst einen Gefallen und lasse dich niemals auf Lügen in einer Bewerbung ein. Früher oder später werden sie dich einholen – vor allen in Zeiten, in denen du dank Facebook, Instagram und Co. sowieso viel durchsichtiger bist, als du vielleicht denkst.
Eine perfekte Bewerbung ist in den Augen vieler ein bisschen wie am Sankt Nimmerleinstag Geburtstag haben – unmöglich! Es stimmt schon, dass es viele Dinge gibt, die du unbedingt beachten musst. Doch nicht alles, was dir so zu Ohren kommt, stimmt wirklich. Das beweisen unter anderem die sieben Irrtümer, die wir dir in diesem Beitrag vorgestellt haben.