Woher kommt eigentlich der Begriff „Eselsbrücke“?
Der Begriff der Eselsbrücke für einen Merksatz geht auf das Verhalten von Eseln zurück. Die Tiere weigern sich oft, Wasserläufe oder kleine Flüsse zu durchqueren, auch wenn diese sehr flach sind. Dies ist auf eine Besonderheit der Tiere zurückzuführen. Denn Esel können nicht durch die spiegelnde Wasseroberfläche sehen und wissen daher nicht, wie tief das Wasser wirklich ist. Um sich keiner Gefahr auszusetzen, bleiben sie daher am Ufer stehen. Deswegen musste – besonders als Esel noch zum Transport genutzt wurden – immer eine Brücke gesucht werden, dank derer die Tiere das Wasser überqueren konnten. So wurde zwar ein Umweg in Kauf genommen, doch führte auch dieser zum Ziel – genau das ist auch das Prinzip der Eselsbrücke als Gedächtnisstütze bzw. als Hilfe zum schneller Lernen.
Wie funktionieren Eselsbrücken?
Eselsbrücken werden meist für Sachverhalte verwendet, die von uns Menschen nicht sofort als logische Zusammenhänge erkannt werden – wie zum Beispiel die Reihenfolge der Planeten, in der sie um die Sonne angeordnet sind, die Zeitumstellung zwischen Winter- und Sommerzeit, mathematische Zusammenhänge oder verschiedenste Grammatikregeln.
Grundsätzlich basieren Eselsbrücken auf einer Vereinfachung der Fakten, die meist entweder auf das visuelle oder das akustische Gedächtnis ausgelegt ist. Dem menschlichen Gehirn fällt es leichter, sich Bilder zu merken, als komplexe Sachverhalte bzw. Sätze.
Populär ist zum Beispiel folgendes Bild: „Im Frühling holen wir die Gartenmöbel aus der Garage, im Winter stellen wir sie wieder zurück.“ Dieses Bild symbolisiert das Vorstellen der Uhr im Frühling und das Zurückstellen im Herbst.
Eselsbrücken, die auf das akustische Gedächtnis abzielen, sind meist gereimte Verse, die einfach zu merken sind und die schwierigen Fakten – teilweise auch auf eigentlich skurrile Weise – verbinden, wie zum Beispiel: „Trenne nie ST, denn es tut im weh.“ Diese Eselsbrücke bezieht sich auf die Trennungsregeln in der deutschen Rechtschreibung. Sie ist durch den einfachen Reim leicht zu merken und erzeugt gleichzeitig ein Bild im Kopf des Lesers.
Wie können Eselsbrücken im Studium genutzt werden?
Eselsbrücken sind trotz ihrer offensichtlichen Einfachheit – oder gerade deswegen – auch während des Studiums eine gute Taktik, um sich besonders hartnäckige Dinge besser zu merken. Hierfür können entweder bereits bestehende Merksätze genutzt oder abgewandelt werden. Diese gibt es für die verschiedensten Studienbereiche auf eselsbruecken.woxikon.de, wie zum Beispiel Biologie, Geschichte, Anatomie, Astronomie oder verschiedene Fremdsprachen.
Bei besonders spezifischen Themen kann es außerdem hilfreich sein, eigene Eselsbrücken zu entwickeln und auf Zetteln zu notieren oder bildlich darzustellen. Die Merkzettel können zum Beispiel an prominenten Plätzen in der Wohnung aufgehängt werden, sodass sie immer wieder – bewusst oder unbewusst – wahrgenommen werden und schließlich ganz einfach ins Gedächtnis übergehen. Wer neben Eselsbrücken noch weitere Lerntipps & -hilfen wissen möchte, der wird hier fündig. Eine Übersicht verschiedener Lernmethoden haben wir für euch ebenfalls zusammen gestellt.