Nach dem Studium

Feiernde Menschen

Darum geht's

Was kommt nach deinem erfolgreichen Studienabschluss?

Studienabschluss – Was nun?

Das Examen ist bestanden, die letzte Hausarbeit abgegeben, die letzte Prüfung geschrieben. Ganz gleich, ob man zielstrebig sein Studium in Regelstudienzeit oder gemütlich in ein paar Semestern mehr absolviert hat, Eigeninitiative ist nach dem Abschluss gefragt wie nie zuvor, denn nun warten Bewerbungen und Jobsuche auf den frisch gebackenen Absolventen. Oder soll es doch die eigene Firma sein? Muss man vielleicht dringend im Ausland noch mal Luft holen?

Wer sein Studium beendet, hat freilich erst mal Grund zu feiern. Eine abgeschlossene akademische Ausbildung ist nämlich die beste Voraussetzung, einen Job zu finden. Wichtig ist jedoch, sich nicht zu lange auf seinen Lorbeeren auszuruhen, oder der schönen Studentenzeit hinterher zu trauern. Die Möglichkeiten, jetzt etwas aus sich zu machen und nicht dauerhaft in die Arbeitslosigkeit abzutauchen, sind vielfältig.

Die Anstellung – der Klassiker

Für die meisten Absolventen ist das immer noch der wünschenswerte Weg nach dem Studium. Abschluss, fester Job, festes Gehalt, Aufstiegsmöglichkeiten. Je nach Studiengang schwanken die Chancen, diesen Weg gehen zu können jedoch stark. Während Absolventen technischer Studiengänge meist keine großen Schwierigkeiten haben, einen Platz in einem Unternehmen zu bekommen, sieht es da bei den Geisteswissenschaften, aber auch bei Jura und BWL, anders aus. Das Zauberwort heißt Praxis- oder besser noch Berufserfahrung. Ohne Praktika geht oft nichts, was nicht heißen muss, dass man diese zu Studienzeiten gemacht haben muss. Ein Praktikum ist oft der Schlüssel zu einem Unternehmen. Wer sich hier engagiert einbringt, hat gute Chancen bald zum potentiellen Nachwuchs zu gehören. Ebenso wichtig ist eine gute Bewerbung. Den Kurzlebenslauf, der einem Nebenjobs zu Studizeiten verschafft hat, sollte man gründlich überarbeiten. Wichtig: standardisierte Bewerbungen, die man gleich an mehrere Unternehmen schickt, sind hoffnungslos. In einem guten Anschreiben steht, warum man sich gerade bei dieser Firma bewirbt. Personalchefs achten außerdem oft peinlich genau auf die formale Korrektheit einer Bewerbung. Viele Unis haben „Career-Center“, bei denen man auch nach Ende des Studiums Bewerbungstrainigs machen kann, oder seine Bewerbungsmappe checken lassen kann.
Neben dem Direkteinstieg kannst du auch ein Traineeprogramm als Berufseinstieg wählen. In einem Traineeprogramm durchläufst du ein bis zwei Jahre lang verschiedenste Abteilungen eines Unternehmens und kannst so gezielt gefördert werden und das Unternehmen kennenlernen.

Rein in die Selbstständigkeit

Hat man eine vielversprechende Idee, liegt die Existenzgründung nahe. Viele berufliche Erfolgsgeschichten haben mit der Selbständigkeit begonnen. Wichtig ist jedoch, dass man vor anstehenden Investitionen klärt, ob das Produkt oder Dienstleistung eine Chance – also eine Nachfrage – auf dem Markt hat. Auch die Frage nach der personellen Planung sollte von Anfang an durchdacht angegangen werden. Gerade in der Anfangszeit ist es wichtig, die bereits vorhanden Posten mit den richtigen Leuten zu besetzen. Viele Stellenbörsen haben sich deswegen auf Hochschulabsolventen spezialisiert. Ein Beispiel wäre der Talentagent der Hochschulinitiative Deutschland der mit einem Matching-System zwischen Unternehmen und passenden Bewerbern und Talenten arbeitet. 

Es muss aber nicht gleich ein Unternehmen mit Angestellten sein, was man da erschafft. Auch Freiberufler sind selbstständig. Solche Ein-Mann-Unternehmen schießen zur Zeit wie Pilze aus dem Boden. In allen deutschen Großstädten entstehen „Co-Working-Spaces“, in denen Freiberufler sich Büro’s teilen, um nicht am heimischen Schreibtisch zu vereinsamen. Wichtig: Ob Großunternehmen oder Freiberuflichkeit, Selbstständige unterliegen anderen Verpflichtungen als Angestellte. Mancher Existenzgründer hat nach seiner Gewerbeanmeldung seine allererste Steuererklärung schreiben müssen. Auf den jungen Existenzgründer kommen außerdem höhere Krankenkassenbeiträge und nicht zuletzt die Buchhaltung zu.

Abenteuer im Ausland erleben

Sei es, dass man das Studium direkt der Schulzeit angeschlossen hat, oder sich aus anderen Gründen in die Ferne gezogen fühlt. Nach dem Studium eine Auszeit zu nehmen, ein „Gap-Year“ zu machen, heißt nicht unbedingt, sich hängen zu lassen. Kulturelle Erfahrungen sind im Arbeitsleben wichtig und jeder Personaler wünscht sich diesen Punkt im Lebenslauf eines Bewerbers. Wer ein solchen Auslandsaufenthalt nicht nach der Schulzeit gemacht hat, sollte darüber nachdenken ihn nachzuholen. Idealerweise füllt man ein solches Gap-Year mit Inhalt und macht nicht nur einfach monatelang Urlaub. Eine Vielzahl von Organisationen bietet Freiwilligendienste im Sinne einer guten Sache an. Man selber gewinnt dabei auch: Richtig in eine Kultur einzutauchen heißt mit den Menschen in Kontakt zu kommen. Das geht über soziales Engagement oft leichter, als mit einem Rucksack auf dem Rücken.

Arbeitslosigkeit – Game over?

Wer es nicht schafft, direkt nach dem Studium einen Job zu finden, sich selbstständig zu machen, oder Zeit im Ausland zu verbringen, wird ohne reiche Eltern nicht um staatliche Hilfe herumkommen. Sich arbeitslos zu melden heißt aber nicht, sich direkt in die soziale Hängematte zu legen. Hat man keinen Job, hat man auch mehr Zeit, sich um Bewerbungen zu kümmern. Zudem geben Seminare der Jobcenter Hilfestellung bei der Bewerbung. Die Kosten für Bewerbungen, Fahrten zu Bewerbungsgesprächen, ja sogar Umzüge zu einer gefundenen Arbeitsstelle werden vom Staat gezahlt.

Eine Alternative zur Arbeitslosigkeit kann aber auch der Beginn einer Ausbildung sein! Auch dies ist nach dem Studium möglich:

>> Ausbildung nach dem Studium