Bewerbungs No-Gos

Keine Durchfahrt

Darum geht's

Was du bei deiner Bewerbung vermeiden solltest

Bewerbungen sind eine Wissenschaft, zumindest kommt es vielen so vor. „Vermeide dies“, „Schreib das“, „Beachte folgendes“. Heutzutage gibt es so viele verschiedene Tipps und Hinweise zum Schreiben einer Bewerbung, dass man schnell den Überblick verliert. Damit dir das nicht passiert, haben wir dir hier die No Go´s und Sünden eines Bewerbungsschreibens gesammelt.

Der Betreff

Es beginnt schon in der Betreffzeile – die ohnehin gerne vergessen wird. Während es früher noch üblich war, den Zusatz „Betreff:“ vor die Betreffzeile zu setzen, ist dies heute nicht mehr zeitgemäß. Kein Wunder, schließlich weiß jeder Personaler auch ohne den entsprechenden Hinweis, dass es sich um den Betreff der Bewerbung handelt. Bei dem Betreff solltest du darauf achten, dass du ihn hervorhebst und kurzhältst. Kein Betreff sollte länger als eine Zeile sein und nur den Inhalt des folgenden Anschreibens vorstellen.
Hier haben wir einige Beispiele für dich:

  • Bewerbung um die Stelle als Sales Manager, Ref.-Nr. 0123-4567
  • Ihre Stellenanzeige in der Neuen Ruhr Zeitung am 05.01.2015
  • Bewerbung als Controller; Kennziffer 1234/567

Aber was, wenn es nun eine Blindbewerbung ist? Auch das ist kein Problem. Schau mal:

  • Initiativbewerbung als Praktikantin
  • Bewerbung um einen Praktikumsplatz als Key Account Manager

„Sehr geehrte Damen und Herren, …“

Das nächste Fettnäpfchen wartet bereits in der nächsten Zeile des Anschreibens. Wenn du dieses mit dem klassischen „Sehr geehrte Damen und Herren, …“ beginnst, riskierst du, direkt abgelehnt zu werden.
Der Grund: „Damen und Herren“ impliziert, dass du dir nicht einmal die Mühe machst, den richtigen Ansprechpartner für deine Bewerbung herauszusuchen. Du kannst dir sicher denken, welches Licht das auf deine gesamte Bewerbung wirft. Daher musst du dich immer aktiv auf die Suche nach dem Ansprechpartner für das Stellenangebot, für das du dich interessierst, machen. Die gewünschte Info bekommst du unter anderem über folgende Wege:

  • Schau dir die Stellenausschreibung genau an, oft findest du hier den Ansprechpartner
  • Recherchiere auf der Homepage des Unternehmens
  • Recherchiere in Business-Netzwerken wie Xing oder LinkedIn
  • Rufe im Unternehmen an und erkundige dich, das erweckt gleich den Eindruck von Interesse und Initiative

Tipp: Der Geschäftsführer ist nicht automatisch die Ansprechperson, die du suchst. In kleinen Unternehmen übernimmt er jedoch häufig auch die Aufgaben des Personalers.

„Hiermit bewerbe ich mich…“

Nächste Zeile, nächster Formulierungsfehler. Kein Personaler dieser Welt wird dich einstellen, wenn du dein Anschreiben mit „Hiermit bewerbe ich mich…“ beginnst – schließlich ist es logisch, dass du dich um eine entsprechende Stelle bewirbst, wenn du dem Unternehmen deine Bewerbungsunterlagen zuschickst.
Ähnlich veraltet und fatal sind folgende Satzanfänge:
„Mit großem Interesse habe ich…“
„Wie ich Ihrem Stellenangebot entnehmen kann…“
„Wie Sie meinem Lebenslauf entnehmen können…“
Ganz allgemein gilt: Verwende möglichst niemals eine Formulierung, die du 1:1 so in einem Bewerbungs-Ratgeber gefunden hast. Ein Personaler bemerkt das sofort. Formulierungen, wie die oben genannten sind inzwischen veraltet.
Wesentlicher besser ist es, wenn du einen individuellen Satzanfang findest, der Lust auf mehr macht.

„Ich bin…“

„…zielstrebig, engagiert, teamfähig, belastbar und zuverlässig.“ Viele Bewerber lieben es, sich selbst in Anschreiben durch blumige Adjektive zu beschreiben. Die klassische „Ich bin…“-Formulierung ist allerdings genauso in die Jahre gekommen wie die vorherigen. Aus Sicht der Personaler sind dies alles Angebereien, die durch nichts bewiesen werden können.
Statt des „Ich bin…“ ist es viel effektiver, wenn du Sätze mit „Ich habe … gemacht“ schreibst. Dadurch kannst du deine Kompetenzen mithilfe von Fakten untermauern und somit deiner gesamten Bewerbung mehr Glaubwürdigkeit verleihen. Ein weiterer Vorteil dieser Formulierungen ist, dass dein Schreiben insgesamt viel aktiver wird. Statt Adjektiven verwendest du automatisch Verben, die deine Fähigkeiten und Motivationen bestens unterstreichen.

Der Weltfrieden und die Miss-Wahl – durchgekaut und abgedroschen:

Es gibt Dinge, die sind einfach zu sehr Klischee. Oder wie oft hast du schon die gewählte Miss-Irgendwas sagen hören, dass sie sich dringend den Weltfrieden herbeiwünscht? Sowas ist abgedroschen! Umgehe bei der Selbstbeschreibung deswegen Begriffe wie kommunikativ, teamfähig, Organisationstalent und dynamisch, denn so präsentieren sich die meisten Kandidaten.
Suche aus der Stellenausschreibung die Anforderungen heraus und stelle anhand von Praxisbeispielen dar, warum du sie erfüllst. Begründe plausibel, warum gerade dieser Job dein Traumjob bei deinem „Lieblings“-Arbeitgeber ist.
Es geht nicht um dich, sondern um das Unternehmen: Viele Bewerber stellen sich im Anschreiben dar, ihre Wünsche und Anforderungen an den Job; auf die Stellenanzeige gehen sie kaum ein. Gefragt ist der unternehmensorientierte Bewerber, der klar und deutlich sagt, was er für das Unternehmen leisten kann.

Konjunktiv-Formulierungen

Sätze im Konjunktiv – also alles mit ‚hätte‘, ‚könnte‘, ‚würde‘, ‚dürfte‘ und so weiter – haben in einer Bewerbung nichts zu suchen. Sie suggerieren, dass du unsicher bist in dem, was du tust (beziehungsweise schreibst). Das wiederum sagt dem Personaler einiges über dich aus – auch wenn das gar nicht deine Absicht war, beziehungsweise du gar nicht unsicher bist.
Alternativen zum klassischen Konjunktiv
Klassisch: „Ich könnte mir sehr gut vorstellen, all Ihre Forderungen zu erfüllen.“
Besser: „Ich bin davon überzeugt, alle Ihre Forderungen zu erfüllen, da ich bereits im Unternehmen VX als ZY gearbeitet habe.“
Klassisch: „Ich wäre jederzeit bereit, Sie in einem persönlichen Gespräch von meinen Stärken zu überzeugen.“
Besser: „Selbstverständlich bin ich jederzeit zu einem persönlichen Gespräch mit Ihnen bereit.“
Klassisch: „Sehr gern würde ich in Ihrem Unternehmen als … arbeiten.“
Besser: „Meine Erfahrungen als … führen dazu, dass…“
Klassisch: „Ich würde mich freuen, in naher Zukunft von Ihnen zu hören.“
Besser: „Ich freue mich sehr, in naher Zukunft von Ihnen zu hören.“
Sobald du deine Bewerbung fertig geschrieben hast und auf die typischen Don´ts geprüft hast, steht dem Senden nichts mehr im Wege. Falsch! Auch jetzt können noch einige Fehler passieren, die deine Bewerbung schnell im Sande verlaufen lassen.

Falscher Empfänger

Richte deine Bewerbungen stets an den wirklichen Entscheider. Das ist in den meisten Unternehmen nicht der Personalchef, sondern der (Fach-) Bereichsleiter. Die Personalabteilung ist nie der Freund des Bewerbers. Sie siebt lediglich aus, entscheidet nach vielen rigiden Regeln und Klischees und reicht die Auswahl an den zuständigen Manager weiter.  Darum: Vorab versuchen telefonisch herausfinden, wer der richtige Ansprechpartner ist.
TIPP: unter www.xing.com tummeln sich viele Entscheider, die Sie ohne „Vorzimmerdame“ kontaktieren können, versuchen Sie es doch einfach mal!

Falsch abgeschickt

Bevor du deine Bewerbung versendest, solltest du darauf achten, dass du auch wirklich alles hast. Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnisse sind Pflicht und werden von jedem Unternehmen erwartet. Die Dokumente können recht groß sein, weshalb du vor dem Abschicken prüfen solltest ob deine E-Mail alles vollständig hochgeladen hat. Außerdem ist es wichtig, beim Bewerben via E-Mail, dass deine Dokumente PDF-Dateien sind und keine Word-Dateien mehr!
Wenn du dich per Post bewirbst, solltest du einen angemessen großen Umschlag wählen um ein Durcheinander zu vermeiden oder Geknickte Ecken zu bekommen. Je nach Größe des Briefumschlages benötigst du eine andere Frankierung, die wichtig ist, damit die Post deine Bewerbung auch wirklich zu stellt. Bist du dir unsicher, welche Briefmarke du benötigst, kannst du deine Bewerbung zur nächsten Poststelle bringen und dich dort erkundigen.

Bewerbungsirrtümer

Was macht eine gute Bewerbung aus? – Diese Frage hast du dir sicherlich schon gestellt. Aber eine konkrete und zufriedenstellende Antwort hast du sicherlich noch nicht erhalten, da sich hartnäckig Bewerbungsirrtümer halten. Wir wollen diese Irrtümer aus dem Weg räumen:
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