Auslandsaufenthalt im Lebenslauf

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Darum geht's

Auslandsaufenthalte richtig in den Lebenslauf integrieren

Auslandszeit: Bereicherung oder Nachteil?

Um Unstimmigkeiten im späteren Bewerbungsverfahren zu umgehen, solltest du bereits vor Antritt der Auslandsreise überlegen, wie du diese Zeit später optimal in den Lebenslauf integrieren kannst. Dabei wichtig: Nicht jede Zeit im Ausland wartet mit denselben Vorteilen auf. Wer beispielsweise einfach nur ein bisschen jobbt oder nebenher das Land bereist, hat beim Verfassen des Lebenslaufs oft das Nachsehen. Schließlich wurde die Auslandzeit hinsichtlich der beruflichen Karriere nicht wirklich optimal genutzt und diente in erster Linie als eine Art Pause vom Alltag.
Die Angst vor möglichen Lücken im Lebenslauf ist allerdings oft unbegründet. Die Zeiten, in denen derartige „Unterbrechungen“ von Arbeitgebern kritisiert wurden, sind glücklicherweise längst vorbei. Und ganz davon abgesehen, ist ein längerer Auslandsaufenthalt auch eine Form der Weiterbildung, der zahlreiche Vorteile mitbringt – nicht nur aus beruflicher, sondern auch aus menschlicher Sicht. Auch die Personaler in Unternehmen sind sich dessen absolut bewusst. Dennoch ist es wichtig, die Auslandszeit gekonnt in den Lebenslauf einzupflegen.
Entscheidend ist:

  • Spiele unbedingt mit offenen Karten.
  • Sei ehrlich, wenn es darum geht zu erörtern, was du im Ausland gemacht hast – mache bloß nicht den Fehler und gebe ein Auslandspraktikum an, das überhaupt nicht stattgefunden hat. Es ist heutzutage relativ einfach, deine Angaben zu prüfen.
  • Es gilt, die positiven Aspekte dieser Erfahrung herauszuarbeiten – auch, wenn du „nur“ herumgereist bist.
  • Versuche deinem Arbeitgeber zu verdeutlichen, inwiefern die Zeit dich vorangebracht hat – auch die menschliche Ebene ist dabei entscheidend.

Wie du die Lücke zu deinem Vorteil nutzt, hängt natürlich ganz entscheidend davon ab, wie du die Zeit im Ausland verbracht hast. Es gibt verschiedene Wege – einige davon, schauen wir uns nun ein wenig näher an.

Work and Travel

Wer an einem Work and Travel Programm teilnimmt, hat in erster Linie das Bereisen eines fremden fernen Landes im Sinn. Kleine Jobs helfen dabei, die Urlaubskasse während des Aufenthalts zu füllen und dabei aktiv mit den Einheimischen in Kontakt zu treten. Vor allem traditionelle Unternehmen und ältere Personaler können mit dem Begriff Work and Travel jedoch oft nur wenig anfangen. Hier ist es also besonders wichtig, die positiven Aspekte der Auslandserfahrung im Lebenslauf hervorzuheben, beispielsweise so:

  • Ein Ansatz ist, die besseren Sprachkentnisse, die du dir in dieser Zeit angeeignet hast, hervorzuheben. Weise ganz klar und deutlich darauf hin, denn Fremdsprachen sind in Unternehmen immer sehr gefragt und unterstreichen die Qualität deines Profils.
  • Hinzukommt der Verweis auf die unterschiedlichen Tätigkeiten, denen du während des Aufenthalts nachgegangen ist. Verdeutliche deine Anpassungsfähigkeit und signalisiere so, dass du flexibel bist. Darauf legen schließlich auch viele Unternehmen großen Wert.

Versuche in jedem Fall klarzustellen, dass Work and Travel nicht nur nette verlängerte Ferien bedeutet, sondern viel Flexibilität, Selbstständigkeit und Anpassungsfähigkeit einfordert.
Die vor Ort gesammelten Berufserfahrungen können auch für die zukünftige Ausübung deines Jobs  sinnvoll sein.

Freiwilligenarbeit und soziales Engagement

Es geht nicht immer nur ums Geld. Es gibt auch die Möglichkeit, sich aktiv an sozialen Projekten zu beteiligen, die insbesondere in Afrika und Südamerika realisiert werden. Hier lernst du viel über Menschlichkeit und soziales Engagement – und gehst mit dem guten Gefühl nach Hause, etwas für die Natur oder hilfsbedürftige Menschen geleistet zu haben.
Grundsätzlich ist es daher auch nicht schwer, eine solche ehrenamtliche Auslandszeit im Lebenslauf zu integrieren. Diese Zeit ist absolut sinnvoll genutzt worden und unterstreicht deine soziale Kompetenz, die sich natürlich auch positiv auf die spätere Karriere auswirkt. Es bietet sich auf jeden Fall an, dieses ehrenamtliche Engagement im Lebenslauf in Stichpunkten festzuhalten, um dem Arbeitgeber die Projekte näher zu bringen, an denen du mitgewirkt hast.

Arbeiten auf Farmen oder innerhalb der Landwirtschaft

Auch wenn du keine Karriere in der Landwirtschaft anstrebst, lässt sich diese Tätigkeit im Ausland dennoch gut im Lebenslauf integrieren. Wer offen für neue oder unbekannte Wege und Arbeiten ist, verdeutlicht damit seine Angriffslust neuen Herausforderungen gegenüber.
Du brauchst dich also nicht dafür schämen – ganz im Gegenteil. Arbeite in deinem Lebenslauf heraus, dass du Arbeiten abseits deines eigentlich Fach- und Interessengebietes nicht scheust. Abermals kannst du damit beweisen, das du ein flexibler und offener Mensch bist – privat und beruflich.

Auslandspraktikum

Wer ein Praktikum im Ausland absolvieren konnte, muss das natürlich unbedingt im Lebenslauf erwähnen. Eine solche Erfahrung setzt einen echten Höhepunkt und unterscheidet sich natürlich maßgeblich von einem regulären Praktikum im Heimatland. Das liegt

  • an den zusätzlichen Sprachkentnissen, die du in dieser Zeit erworben hast und
  • natürlich an der Herausforderung, der du dich beim Leben und Arbeiten im Ausland gestellt hast.

Das Auslandspraktikum wird dabei wie jede andere beruflicher Erfahrung innerhalb des „Beruflichen Werdegangs“ im Lebenslauf integriert. Natürlich mit dem Vermerk, dass das Praktikum im Ausland stattgefunden hat. Arbeite dabei auch die Vorteile (Sprache, kulturelle Aspekte, Einblick in ausländisches Unternehmen) heraus – und schon bist du einer der Spitzenbewerber.

Au-pair

Vor allem junge Frauen zieht es als Au-pair ins Ausland. Diese Zeit als Kinderbetreuerin bietet sich besonders für Menschen an, die später in einem pädagogischen Beruf arbeiten möchten. Bei der Bewerbungen setzt die Zeit als Au-pair natürlich einen tollen Akzent, der den Arbeitgeber schnell von der Kompetenz des Bewerbers überzeugt.
Doch auch ohne sozialpädagogische Ambitionen solltest du die Kinderbetreuung im Ausland unbedingt im Lebenslauf integrieren. Mache dabei genaue Angaben zu den ausgeübten Tätigkeiten und Erfahrungen. Der Umgang mit Kindern steht natürlich im Mittelpunkt. Wer eigene Kinder hat (und das haben viele Personaler) wird jedoch wissen, dass Kinderhüten kein Kinderspiel ist – deine Au-pair Zeit ist also auch eine Zeit, in der du ein Talent für Multitasking, Organisation und viele weitere Soft Skills zeigen musst – und genau diese Dinge sollten auch den Weg in deine Bewerbung finden.
Hast du die Zeit also Au-pair zusätzlich für den Besuch eines Sprachkurses oder anderen Weiterbildungsmaßnahmen genutzt, ist das natürlich umso besser.
Einen Auslandsaufenthalt sehen Personaler in der Bewerbung immer. Entscheidend ist, dass du ihn perfekt präsentiert. Platziere dabei einfach einige wichtige Details, die deine Auslandszeit ins richtige Licht rücken – so weiß dein zukünftiger Arbeitgeber genau, warum du in der Zeit „nichts“ gemacht hast und warum dieses Nichts eigentlich dein größter Pluspunkt ist.

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