Studieren in der Türkei

Aufsteigende Ballon in Kappadokien

Darum geht's

Orientalisches Flair und die Möglichkeit auf Deutsch oder Englisch zu studieren, sind sicherlich Gründe für ein Studium in der Türkei, die häufig genannt werden. Daneben lockt eine reiche und alte Kultur mit fremden Sitten und einer riesigen kulinarischen Vielfalt, von der in Deutschland bereits ein Hauch zu spüren ist. Die Beziehungen beider Länder werden aber auch bildungstechnisch immer enger. Seit 2013 gibt es in Istanbul eine deutsch-türkische Universität, an der nicht nur die Studenten aus beiden Ländern stammen, sondern auch die Dozenten. Die Hochschule befindet sich derzeit noch im Aufbau, doch gilt sie bereits jetzt als Geheimtipp unter den deutschen Studenten, die gern in der Türkei studieren möchten.  Insgesamt genießen die privaten Hochschulen in der Türkei einen sehr guten Ruf und stehen auf der Liste der besten in Europa.

Vorteile

  • Internationales Umfeld
  • Gut ausgestattete Hochschulen
  • Ein Hochschulsystem mit engagierten Dozenten, das sich noch immer weiter entwickelt
  • Individuelle Betreuung

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Das Bildungssystem in der Türkei

Das Bildungssystem in der Türkei ist zentral organisiert und die Schulpflicht dauert insgesamt 8 Jahre. Nach der fünfjährigen Grundschule folgt die dreijähre Sekundarstufe. Anschließend können die Schüler über eine Aufnahmeprüfung am dreijährigen Gymnasium teilnehmen. Hier erhalten sie auch eine Berufsausbildung. Als Alternative steht ein vierjähriges Gymnasium zur Verfügung, an dem einige der Fächer in einer Fremdsprache unterrichtet werden.
Anschließend sorgen etwa 100 staatliche und ca. 60 private Hochschulen für eine Weiterbildungsmöglichkeit. Das Hochschulsystem in der Türkei ist teilweise angegliedert an das deutsche System, doch es gibt nicht nur Bachelor- und Masterstudiengänge, sondern auch landestypische Studieneinteilungen. Im ersten Studienabschnitt, der zwei Jahre dauert, wird in der Türkei der erste akademische Grad (Prälizenziat) erworben. Damit ist bereits ein berufsqualifizierender Abschluss erreicht und gleichzeitig wird dieser Abschluss auch für das Lisans Diplomasi benötigt.
Die Anerkennung von für die Türkei klassischen Studiengängen ist häufig noch mit dem Ablegen einer zusätzlichen Prüfung in Deutschland verbunden. Programme, die sich am europäischen Standard mit Bachelor und Master orientieren, können oft ohne zusätzliche Qualifikationsnachweise anerkannt werden.
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Beliebte Studienfächer

An der türkisch-deutschen Universität in Istanbul gehören Jura, BWL und Mechatronik zu den beliebtesten Fächern. Mit diesen Studiengängen öffnete die Uni 2013 auch ihre Türen. Der Masterstudiengang Interkulturelles Management steht ebenfalls auf der Liste der beliebten Studiengänge. Daneben sind klassische Fächer wie Medizin oder Maschinenbau in der Türkei gefragt. Über eine Suchmaschine findest du schnell heraus, welche Studiengänge an welchen Hochschulen derzeit angeboten werden. Der Semesteraufbau in der Türkei ähnelt dem deutschen System. Der Unterricht findet in der Regel in Form vom Seminaren und Vorlesungen statt und am Ende eines Semesters erwarten dich schriftliche Prüfungen.
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Die Zulassungsvoraussetzungen für ein Studium

Die Allgemeine Hochschulreife, also das Abi, ist in der Türkei die Grundvoraussetzung, um an einer Uni zugelassen zu werden. Ausreichend Sprachkenntnisse gelten ebenfalls als grundsätzliche Zulassungsvoraussetzung. Dazu müssen Einheimische ebenso wie ausländische Studenten eine Zulassungsprüfung (Foreign Students Exam, YÖS) ablegen. Diese Prüfung kann nicht nur in der Türkei, sondern auch in vielen anderen Ländern abgelegt werden und der Termin liegt immer im Juni. Alternativ kann auch der Scholastic Aptitude Test absolviert werden. Studenten, die eine der beiden Prüfungen erfolgreich abschließen konnten, haben dann die freie Hochschulauswahl in der Türkei. Der DAAD empfiehlt eine Bewerbung an die Wunsch-Uni über das International Office zu richten.
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Lebenshaltungskosten & Studiengebühren

Die monatlichen Kosten für Lebensmittel und Unterkunft sind in der Türkei günstiger als in Deutschland. Auch Restaurants bieten günstige Menüs an und viele Studenten kochen daher eher selten. Trotzdem verfügen die Einzel- und Doppelzimmer in den Wohnheimen in der Regel über eine Küche. Insgesamt musst du in der Türkei mit Lebenshaltungskosten von etwa 500 Euro rechnen.  An den staatlichen Universitäten werden im Schnitt Gebühren in einer Höhe zwischen 200 und 1.000 Euro pro Jahr erhoben. An den privaten Hochschulen hingegen musst du mit deutlich höheren Gebühren rechnen. Hier werden schnell zwischen 5.000 und 10.000 Euro fällig.
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Finanzierungsmöglichkeiten & Stipendien

ERASMUS-Studenten gehen eher selten in die Türkei, doch natürlich kannst du mit diesem Programm dein Studium im Land der aufgehenden Sonne zumindest teilweise finanzieren. Gut 2.500 Studenten profitierten 2014 vom DAAD, der ihnen einen Aufenthalt in der Türkei ermöglichte. Das Interesse steigt und der gute Ruf der türkischen Unis lockt immer mehr Studenten aus aller Welt in die Türkei. Da die Türkei noch nicht zur EU gehört, ist das Thema Jobben ein wenig schwieriger als in den EU-Mitgliedsländern. Falls du dein Studium mit einem Nebenjob aufbessern möchtest, solltest du dich vorab über die Rahmenbedingungen erkundigen.
>> Mehr Infos über Stipendien findest du auf der Homepage des Deutschen Akademischen Austauschdienst
>> Finde alles über das Erasmus-Programm heraus
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Anerkennung in Europa und speziell in Deutschland

In der Türkei gibt es das System mit Bachelor- und Masterstudiengängen und eine Anerkennung deiner Qualifikation ist damit grundsätzlich kein Problem. Allerdings solltest du dich vorab erkunden, ob der von dir gewünschte Studiengang ohne zusätzliche Prüfung in Deutschland anerkannt wird. Bei Studiengängen, die außerhalb des Bachelor-Master-Systems liegen, werden in der Regel strenge Tests verlangt, in denen du deine Qualifikationen nachweisen musst.
>> Tipp: Auf dem Informationsportal zur Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse kannst du herausfinden welche Abschlüsse in Deutschland anerkannt werden
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Resümee

Die Türkei gehört nicht zu den Ländern, in die es viele deutsche Studenten zieht. Obwohl ein gutes Hochschulsystem wartet und neben den staatlichen Universitäten besonders gute private Schulen locken, trauen sich noch wenig Studenten aus Deutschland nach Istanbul und Co. Die türkisch-deutsche Universität bemüht sich seit 2013 um mehr deutsche Studenten und so langsam entsteht hier eine Hochschule, die den internationalen Vergleich nicht scheuen muss. Rein finanziell ist ein Studium in der Türkei sicherlich kein großes Problem, denn die Lebenshaltungskosten sind wie die Studiengebühren moderat. Ohne fundierte Sprachkenntnisse macht eine Bewerbung aber wenig Sinn, denn die meisten Studiengänge hier werden auf Türkisch abgehalten und nur wenige Programme sind englischsprachig oder rein Deutsch.
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