Als Student bzw. Studentin wirst du gewiss mit Themen wie Nebenjob, Zuverdienst und Vereinbarkeit von Studium und Broterwerb bestens vertraut sein. Ob zur Geld- oder Wissensbeschaffung – zahlreiche Studenten gehen einer Nebenbeschäftigung nach.
Zwar ist das Studium an einer deutschen Universität im Vergleich zu Ländern wie beispielsweise den USA oder England relativ erschwinglich. Trotzdem: Ein Studentenleben muss finanziert werden und da reichen öffentliche Förderungen wie Stipendien und Unterstützungen nicht immer aus, sodass ein Nebenjob manchmal unumgänglich ist. Darüber hinaus verlangen immer mehr Studiengänge praktische Erfahrungen, die das theoretisch erlernte Wissen untermauern und die während eines verbindlichen Praktikums gesammelt werden können bzw. müssen. Egal, ob Nebenjob aus finanziellen Gründen oder Praktikum zur Wissensvertiefung – Gelegenheiten gibt es viele, doch sie ergeben sich nicht umsonst und erfordern eine Bewerbung.
Berufliche Erfahrung – eine Herausforderung für Studenten
Wenn du aktuell vor der Herausforderung stehst, dich neben deinem Studium auf eine Stelle oder ein Praktikum bewerben zu müssen, dann bist du hier an der richtigen Stelle: Wir haben einige wertvolle Tipps zusammengestellt, mit denen es dir leichter fallen sollte, eine Bewerbung und einen Lebenslauf als Student zu verfassen.
Neben einem Motivationsschreiben, das Interesse an deiner Person weckt, ist vor allem ein gut geschriebener Lebenslauf wichtig. Denn gerade, wenn man noch wenig bis keine berufliche Erfahrung vorzuweisen hat – was bei Studierenden ja häufig der Fall ist – ist es unerlässlich, anderweitig zu punkten und potenzielle Arbeitgeber mit deinen Fähigkeiten und Qualifikationen zu überzeugen. Das gilt umso mehr, wenn es um die Bewerbung für ein Praktikum oder eine für das Studium relevante Stelle geht, die wichtiges praktisches Wissen vermitteln kann.
Aber selbst dann, wenn du „nur” einen Nebenjob suchst, mit dem du dein Einkommen während der Studienzeit aufbessern möchtest, wirst du um einen Lebenslauf nicht herumkommen. Dieses Dokument ist ein integraler Bestandteil einer jeden Bewerbung, denn es erlaubt dem Arbeitgeber anhand deiner Angaben festzustellen, ob du für eine Stelle geeignet bist oder nicht.
Vorzüge und Skills hervorheben
Wie bereits erwähnt, ist es für Studierende oft eine echte Herausforderung, relevante berufliche Erfahrungen vorzuweisen. Wenn das bei dir auch der Fall ist, dann solltest du im Lebenslauf anderweitige praktische Erfahrungen und Kompetenzen angeben – und zwar möglichst umfangreich und aussagekräftig. Das können Fähigkeiten sein, die du beispielsweise während eines Schülerpraktikums erlangt hast, aber auch praktische Berufserfahrung, die du während eines Ferienjobs als Aushilfe im Supermarkt, bei der Kinderbetreuung in den Sommerferien oder beim Work & Travel sammeln konntest.
Die folgenden Tätigkeiten können unter dem Abschnitt „Berufliche Erfahrung” im Lebenslauf angegeben werden:
- Nebenjobs (Aushilfe im Supermarkt, Nachhilfe, Bademeister usw.)
- Ehrenamtliche Tätigkeiten
- Außerschulische Aktivitäten (Teamkapitän, Vorsitzender des Studentenclubs, Leiter bei den Pfadfindern usw.)
- Praktika
Vor allem, wenn du nicht viel Aussagekräftiges vorzuweisen hast, solltest du die einzelnen Stationen nicht nur als Auflistung erwähnen. Hier macht es Sinn, detailliert zu beschreiben, was deine Aufgaben bei der jeweiligen Stelle oder im jeweiligen Unternehmen waren. Pass allerdings auf, dass du dich nicht zu Übertreibungen hinreißen lässt und bleib in der Beschreibung stets realistisch.
Ausbildung – mit dem Studium punkten
Bei Bewerbungen auf eine Praktikumsstelle oder auch, wenn der angestrebte Nebenjob in Verbindung zu deinem Studium steht, sind deine an der Hochschule erworbenen Kenntnisse deine größte Stärke. Auch hier solltest du wieder möglichst detailliert die relevanten Aspekte deines Studiengangs angeben und allfällige Schwerpunkte und Projektarbeiten sowie bisher erworbene theoretische und praktische Fähigkeiten angeben.
Falls du ein Projekt nennst, dann gilt es nicht nur, die Fragestellung zu erläutern, sondern du solltest auch angeben, was du im Zuge der Projektarbeit gelernt hast und welche Ziele erreicht wurden. Hast du dein Studium abgeschlossen und bewirbst dich auf deine erste Stelle, dann solltest du unbedingt auf deine Abschlussarbeit eingehen und die Themenstellung erläutern. Hier liegt deine Expertise und das gehört entsprechend im Lebenslauf und gegebenenfalls auch im Motivationsschreiben erwähnt.
Wenn dein Studium dich ins Ausland gebracht hat, dann solltest du auch das angeben. Du verfügst dann vermutlich über gute Fremdsprachenkenntnisse, aber darüber hinaus lässt das auch auf interkulturelle Kompetenz und Offenheit für Neues schließen. Auch der Nachweis eines erworbenen Sprachzertifikats wie den TOEFL als Voraussetzung für das Studium an einer ausländischen Universität kann ein wichtiges Asset in deinem Lebenslauf und für deinen zukünftigen Arbeitgeber sein!
Die Bedeutung persönlicher Kompetenzen
In einem Lebenslauf sollte außerdem die Bedeutung sozialer Kompetenzen nicht unterschätzt werden. Diese „Soft Skills”, wie sie häufig auch bezeichnet werden, stehen im Gegensatz zu den „Hard Skills”, also fachlichen Qualifikationen, und bezeichnen deine persönlichen Kompetenzen. Dazu gehören Eigenschaften wie Kommunikationsfreude bzw. -fähigkeit, aber auch emotionale Intelligenz oder auch lösungsorientiertes Denken und Handeln.
Ideal ist es, wenn du diese Kompetenzen dann noch mit Beispielen belegen kannst – beispielsweise hast du deine Teamfähigkeit bei einer praxisorientierten Gruppenarbeit unter Beweis stellen können oder während eines Sommercamps deine Führungsqualitäten entdeckt und ausgebaut. Soziale Kompetenzen wie Einfühlungsvermögen, Kritikfähigkeit oder Empathie sind in der heutigen Arbeitswelt genauso gefragt wie interkulturelle Kompetenz. Dies sind Eigenschaften, die zum Beispiel im Zuge einer ehrenamtlichen Tätigkeit, bei der Mitarbeit in einem Ferienlager oder in der Kinderbetreuung erlernt und gefestigt werden können.
Selbst wenn gewisse Kompetenzen oder die gemachten Erfahrungen auf den ersten Blick scheinbar wenig mit der angestrebten Praktikums- oder Arbeitsstelle zu tun haben, kannst du sie im Lebenslauf für Studenten nennen. Gewisse Kompetenzen – gerade im sozialen und kulturellen, aber auch im technischen Bereich – werden immer wichtiger und sind bei den meisten Arbeitgebern gern gesehen.
Noch ein Tipp zum Schluss
Während mittlerweile der umgekehrt chronologische Lebenslauf im deutschen Sprachraum immer beliebter wird, macht es bei einem Lebenslauf für Studenten durchaus Sinn, diesen in chronologischer Reihenfolge aufzubauen. Praktische Erfahrungen sind noch nicht ausreichend vorhanden und womit du punkten kannst, sind vor allem deine Kenntnisse aus dem Studium. Deshalb sollten sie auch an erster Stelle genannt werden.
Stehst du dann bereits mehrere Jahre im Berufsleben, kannst du dazu übergehen, den Lebenslauf für eine Bewerbung in umgekehrt chronologischer Reihenfolge anzugeben. Denn je mehr berufliche bzw. praktische Erfahrung du vorweisen kannst, desto mehr drängt diese die Bedeutung der schulischen Ausbildung in den Hintergrund.