Schneller Lernen

Junger konzentrierter Mann vor Laptop

Darum geht's

Effizienter Lernen – Schneller Lernen

Lernen ist wie Joggen. Niemand läuft aus dem Stand einen Marathon. Du brauchst ein Ziel, ein regelmäßiges Training und ein spezielles Ernährungsprogramm. Mit dem Lernen ist es ähnlich: Um eine Klausur oder eine Prüfung zu meistern, helfen weder Magie noch Gewalt. Den gefragten Stoff „häppchenweise“ und regelmäßig drauf zu schaffen, ist da schon Erfolg versprechender. Welche Lerntechniken dich dabei unterstützen, erfährst du hier:
Wenn du bisher Schwierigkeiten hattest, dir Dinge zu merken, kann es natürlich an einer kapitalen Prüfungsangst liegen. Die Regel zum schnelleren Lernen vorweg: Keine Panik! Ein bisschen Druck zur Motivation ist gut, aber Stress ist der Killer jedes Erfolgs. Doch, je langfristiger du dein Ziel anvisierst und je konsequenter du dein Vorhaben durchziehst, desto entspannter bist du auf der Zielgeraden, sprich: in den letzten Tage vor deiner Prüfung.

Die zehn 10 wichtigsten Tipps für besseres Lernen

  1. Arbeitsplatz: Sorge für ein Umfeld, in dem du dich auf deinen Lernstoff konzentrieren kannst: Alle nützlichen Hilfsmittel sollten griffbereit liegen. Alles Unnütze verbannst du vom Schreibtisch. Handy, Fernseher, Radio und Telefon bleiben aus. Deine Mahlzeiten nimmst du in den Pausen und jenseits des Schreibtisches ein. Verlege, wenn nötig, den Arbeitsplatz in die Bibliothek. Hauptsache, du wirst nicht vom Wesentlichen abgelenkt.
  2. Verschaffe dir einen Überblick: Kenne die „Strecke“, die du bis zum Tag X zurückgelegt haben musst. Nimm dir deine Manuskripte und Mitschriften vor. Unterteile dieses Pensum in Teilabschnitte. So sorgst du jeden Tag für kleine Erfolge und kannst dich auf Einzelheiten konzentrieren.
  3. Lernplan erstellen: Setze feste Arbeitszeiten fest. Plane auch Pausen ein, in denen du dich abseits des Schreibtisches entspannen kannst. Nach 90 Minuten rund 20 Minuten Pause einzulegen, erhält die Konzentration und verhindert Erschöpfungszustände.
  4. Kenne deinen Bio-Rhythmus: Es nützt wenig, in aller Herrgottsfrühe zum Lernen aufzustehen, wenn du eigentlich ein Nachtmensch bist. Plane deine Lernzeiten gemäß deiner eigenen Konzentrationskurve und lege schwierige Aufgaben auf dein Leistungshoch.
  5. Halte dich dran: Der Abwasch ist gemacht, die Fenster strahlen, aber die Bücher stapeln sich noch immer unberührt auf dem Schreibtisch? Ein typischer Fall von Prokrastination (auch: „Aufschieberitis“). Je mehr du deinen Plan schleifen lässt, desto größer die Gefahr von Panik am Ende der Lernphase. Tipp: Notiere „lernfremde“ Dinge, die dir während des Arbeitens in den Kopf kommen, auf einem Zettel neben deinen Unterlagen – und kümmere dich nach „Feierabend“ darum. >> Aufschieberitis bekämpfen
  6. Rede darüber: Erzähle zum Beispiel Freunden von deinem Lernvorhaben und berichte von deinen Fortschritten. So wiederholst du noch einmal das Gelernte und stellst sicher, dass du den Stoff wirklich verstanden hast. Außerdem können die Aufmerksamkeit und Reaktionen Außenstehender ein Ansporn sein, das Pensum erfolgreich zu Ende zu bringen.
  7. Rechne mit Zeitpuffern: Plane nicht bis zum letzten Tag vor der Prüfung, sondern kalkuliere Leerzeiten mit ein. So kann auch mal etwas Unvorhergesehenes passieren, ohne dass du gleich ein schlechtes Gewissen bekommst. Solltest du am Ende tatsächlich noch Zeit haben, kannst du in aller Ruhe noch einzelne Fragen durchgehen – oder dir auch etwas „Urlaub“ vom Lernen gönnen.
  8. Sorge für Abwechslung: Bearbeite nicht den ganzen Tag ein und dasselbe Thema, sondern lenke deine Aufmerksamkeit nach Möglichkeit nach jeder Pause auf ein anderes Gebiet. So verhinderst du Ermüdungszustände.
  9. Motivation: Male dir aus, was du langfristig erreichen möchtest: ein gut dotierter Job nach deinem Studium, die Promotion, ein Auslandsaufenthalt in deinem Lieblingsland. Mache dir klar, dass diese Klausur oder Prüfung ein kleiner Schritt auf dein Fernziel zu ist. Das kann dir über so manches Formtief hinweg helfen.
  10. Fang an: Zögere nicht länger und beginne sofort mit der ersten Lerneinheit. Mit der Zeit wird dir der Wechsel in den Arbeitsmodus immer leichter fallen.

Typgerecht schneller Lernen

Eine andere Ursache deiner Lernschwierigkeiten könnte es sein, dass du nicht typgerecht lernst. Die Lehre von den vier Lerntypen begreift das Lernen als Prozess, bei dem einzelne Sinnesorgane unterschiedlich stark angesprochen werden: der eine behält gehörte Inhalte besser, der andere muss sie lesen, der nächste versteht Modelle zum Anfassen am besten und wiederum andere tauschen sich am liebsten in Gesprächen über das Gelernte aus. Je nachdem, welcher dieser Sinne am empfänglichsten für die neuen Eindrücke ist, kannst du schneller Lernen oder langsamer.

Hören: Auditives Lernen

Du kannst Vorträgen, Vorlesungen, Referaten oder Hörbüchern gut folgen? Auswendig zu lernen fällt dir nicht schwer? Dann bist du der auditive Lerntyp. Suche dir zum Lernen einen ruhigen Ort und lies dir deine Aufgaben selbst vor. Vielleicht nimmst du deine Stimme bei der Gelegenheit auf um sie dir zur Wiederholung immer wieder anzuhören. Wenn es dir nützt, lass leise Musik laufen, aber vermeide Arbeitsplätze mit allzu vielen Nebengeräuschen.

Sehen: Visuelles Lernen

Wenn du vor allem durch Lesen, Anschauen und Beobachten lernst, dann gehörst du zu den visuellen Lerntypen. Schaffe dir ein harmonisches, ordentliches Arbeitsumfeld. Suche dir Unterlagen mit möglichst viel Anschauungsmaterial (Graphiken, Bildern, Lernposter), schau Filme zum Thema und fertige dir ggf. parallel zum Text eigene Skizzen an (z.B. Flipcharts), benutze unterschiedliche Farben zum Markieren einzelner Passagen. Mindmaps sind ideale Mittel für visuelle Lerntypen.

Sprechen: Kommunikatives Lernen

Lernen im stillen Kämmerlein ist nicht dein Ding? Im fachlichen Gespräch mit anderen blühst du erst richtig auf? Dann bist du wahrscheinlich der kommunikative Lerntyp. Schließe dich mit Mitschülern und Kommilitonen zu Lerngruppen zusammen, sprich über deine Lernerfahrung, tausche dich mit ihnen aus, stell Fragen und diskutiere mit ihnen über die Inhalte. Auch Frage-Antwort-Spiele können helfen, das Gelernte zu behalten.

Bewegen: Motorisches Lernen

„Learning By Doing“ – Lernen durch eigenes Handeln – ist das Prinzip von motorischen Typen. Schließlich braucht jede Theorie auch immer einen konkreten Nutzen. Wenn es dir so geht, solltest du stets versuchen, eine praktische Anwendungsmöglichkeit der vorliegenden Informationen zu finden. Körperliche Erfahrung, Bewegung, Handeln und Anfassen sind zentrale Elemente bei deinem Lernvorhaben. Bau ein Modell, lauf beim Lernen im Raum umher, miss Entfernungen selbst, um die Theorie besser zu verstehen. Auch Aktivitäten mit einer Gruppe oder Rollenspiele zählen in diesem Sinne zu den körperlichen Erfahrungen für motorisch Lernende.
Natürlich sind immer mehrere Sinne beim Lernen beteiligt. Eine Vorlesung zu besuchen, bedeutet immer, dem Dozenten beim Vortrag sowohl zuzusehen als auch zuzuhören. Je intensiver das Lernerlebnis, desto wahrscheinlicher, das Gelernte zu behalten und langfristiger zu erinnern. Und umso erfolgreicher das Ergebnis deines „Trainings“.

Leichter lernen mit „Brain Food“

Apropos Training: Wenn du als Sportler vor einem Wettkampf stehst, gehört die richtige Ernährung unbedingt zum Trainingsplan. Das gilt auch für die Lernphasen. Achte daher in diesen Tagen vor allem darauf, a) regelmäßig und b) die richtigen Dinge zu dir zu nehmen. „Richtig“ heißt in diesem Fall: viel Eiweiß und viele Vitamine. Und, wenn schon Kohlehydrate, dann bitte wertvolle.
Die unterscheiden sich von ihren „wertlosen“ Artgenossen dadurch, dass sie allmählich verdaut werden und somit länger satt machen. „Wertvolle“ Kohlehydrate findest du zum Beispiel in Getreide und Kartoffeln. Süßigkeiten und Chips hingegen stopfen nur, jagen den Blutzuckerspiegel kurz hoch – und das anschließende Tief schürt das Verlangen nach mehr…
Insgesamt also sehr anstrengend für den Körper. Je mehr er mit der Verdauung zu tun hat, desto weniger Energie bleibt ihm für den Denkprozess. Dieses „Brain Food“ hingegen bringt dich deinem Lernerfolg ein gutes Stück näher:
Morgens: Müesli
Müesli aus Vollkorn-Getreide-Produkten, mit Nüssen, Obst (trocken und/oder frisch) und Milch (wahlweise Joghurt oder Kefir). Es enthält neben vielen Proteinen vor allem wertvolle (langkettige) Kohlehydrate. Dadurch werden Hormone (u.a. Dopamin, Adrenalin) freigesetzt, die dich wach machen. Dieses Frühstück wird vom Körper allmählich verdaut; das bedeutet, du bist länger satt, ohne den Organismus zu belasten.
Tipp: Alle trockenen Zutaten selbst mischen und als Vorrat bereit stellen. So tust du deinem Körper täglich etwas Gutes und sparst auch noch Zeit.
Mittags: Geflügel und Salat
„Nudeln machen glücklich“, heißt es landläufig. Das ist richtig, aber vor allem machen sie träge. Schließlich benötigt der Körper nach einer großen Portion Pasta wiederum jede Menge Energie, um sie zu verdauen. Die Folge: Das allseits bekannte „Fresskoma“. Greif mittags daher lieber zu eiweiß- und vitaminreichen Nahrungsmitteln, z.B. Fisch, Geflügel, Gemüse, Salaten, Gerichten mit Reis oder Linsen. Auch Nudeln sind okay, solange es sich um Vollkornnudeln handelt. Verzichte aber nach Möglichkeit auf schwere Saucen auf Pasta und Salat.
Als Dessert empfehlen wir Joghurt mit Früchten. Auch Schokolade ist hin und wieder okay: Vor allem Zartbitter enthält nicht nur weniger Kakaobutter (sprich: Fett), sondern auch mehr Flavanole als herkömmliche Sorten. Folge: Das Hirn wird besser durchblutet und du kannst dir Dinge besser merken. Gegen das Nachmittagstief am Schreibtisch hilft aber auch das allseits bekannte Studentenfutter; mit Nüssen und (ungeschwefelten) Trockenfrüchten.
Trinken: Wasser und echter Kakao
Achte in dieser Zeit vor allem darauf, genügend zu trinken. Ausreichend Flüssigkeit erhält die Leistungsfähigkeit des Gehirns, verhindert Schwindelzustände und Kopfschmerzen. So kommst du leichter durch die Lernphase. Dir ist Wasser allein auf Dauer zu langweilig? Mix es doch mit einem Drittel Fruchtsaft oder mit Minze plus Zitrone (erfrischend, vor allem im Sommer). Ein paar Scheiben Ingwer im Winter bringen geschmackliche Abwechslung und unterstützen dein Immunsystem. Auch ungesüßte Tees bringen deinen Flüssigkeitshaushalt auf Vordermann.
Du brauchst einen schnellen Energie-Kick? Mach dir doch einen Bananen-Milchshake! Oder rühre dir im Topf einen Milch-Mix mit echtem Kakao zusammen. Eine Prise Zimt darin wirkt nicht nur anregend auf Körper und Geist, sondern schmeckt auch noch extra lecker.

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