Erfolgreich lernen, aber wie?

Erfolgreicher Mann

Darum geht's

Erfolgreich lernen – viele wissenschaftliche Teildisziplinen beschäftigen sich seit eh und je mit dem Thema, und es gibt Bibliotheken voller Literatur zum Thema „lernen“. Unser Ziel ist es nicht, dir auf dieser Seite einen „Brühwürfel“ aus Theorie zu pressen. Vielmehr möchten wir erreichen, dir uns wichtig scheinendes zu vermitteln und deine Neugierde auf das Lernen zu wecken!
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Ohne Antrieb läuft nichts!

Etymologisch betrachtet gehört das Wort „lernen“ zur  Wortgruppe von „leisten“, das ursprünglich „einer Spur nachgehen, nachspüren, schnüffeln“ bedeutet. Diese Bedeutungen verraten irgendwie schon Grundbegriffe von erfolgreichem lernen: Aktivität (versus Passivität), Neugierde, Eigenantrieb, und so weiter. Der Eigenantrieb oder das Eigeninteresse ist auch ein zentraler Bestandteil des expansiven Lernmodells. Voraussetzung für einen guten Studienerfolg ist demnach also dein Interesse an dem Fach, das du studierst und auch dein Interesse, damit ein Ziel – Studienabschluss, Job – zu verfolgen. Wenn du also zum Beispiel eher lustlos und ohne konkreten Wunsch Lehrer/in zu werden Mathematik und Latein im Lehramtstudiengang studierst, solltest du deine Wahl vielleicht noch einmal überdenken.

Selbstlernkompetenz

Das etwas sperrige deutsche Wort „Selbstlernkomptenz“ beschreibt eine in unseren Augen entscheidende Fähigkeit, wenn es um das Thema „erfolgreiches lernen“ geht. Es geht darum unter Berücksichtigung eigener Stärken und auch Schwächen Selbstlernprozesse in Gang zu setzen. Nicht das du denkst, die Uni wird jetzt überflüssig: Das selbstbestimmte Lernen schließt die Einbeziehung einer Bildungseinrichtung keinesfalls aus! In Zeiten von Bachelor und Master mag es zwar striktere Vorgaben zum Stoffpensum und strengere Lehrpläne geben als zuvor, aber Lernkompetenz, Lernwille und die Wahl von Lernstrategien – zu denen wir noch kommen – liegen weiterhin bei dir!

Etwas Theorie

Die Selbstlernkompetenz umfasst, wie schon erwähnt, einmal die Selbstmotivation, weiterhin eine Lernmethodenkompetenz und schließlich auch die Fähigkeit zu reflektieren. Die Lernmethodenkompetenz ist Mittel, um den Stoff zielgerichtet und effektiv zu erfassen. Insbesondere für den Umgang mit wissenschaftlichen Texten und Medien ist für den Ersti oft nicht so leicht. Dazu musst du wissen, dass es dafür nicht DIE Text- oder Lernmethode gibt. Du musst dir schon die Mühe machen, selbst herauszufinden, welche Methode für dich am effektivsten und besten ist. Reflexivität ist auch dabei das Mittel der Wahl. Die Fähigkeit zur Reflexion im Rahmen der Selbstlernkompetenz ist  wichtig, um den eignen Lernprozess zu optimieren.

Deine persönliche Erfolgsstrategie!

Lernmethoden gibt es unzählige, sicherlich sind dir einige davon schon bekannt: Mnemotechniken (bildhaftes lernen), Mindmapping, Lernkatei oder Gruppenarbeit, um nur ein paar zu nennen. Den Methoden sozusagen übergeordnet sind die Lernstrategien. Deine Lernstrategie ist dein persönlicher Handlungsplan zur Steuerung und -optimierung deines ganz individuellen Lernens, um so schließlich dein Lernziel zu erreichen. Natürlich gibt es auch zu diesem Thema wieder viel wissenschaftliche Fachliteratur und Forschung. Wir geben dir an dieser Stelle eine kurze Übersicht über die unterschiedlichen Lernstrategien:

  • Wiederholungsstrategien – zum Beispiel Texte abschreiben, wiederholtes Aufsagen
  • Elaborationsstrategien – zum Beispiel gelerntes mit eigenen Worten formulieren, sichBeispiele überlegen
  • Organisationsstrategien – zum Beispiel Zusammenfassungen schreiben, Mindmaps zu einem Thema erstellen
  • Selbstkontroll- und Selbstregulationsstrategien – Planung, Überwachung und Bewertung des eigenen Lernens
  • Wissensnutzungsstrategien – zum Beispiel Texte schreiben, Probleme lösen, argumentieren und diskutieren im sozialen Kontext
  • Motivations- und Emotionsstrategien – zum Beispiel sich selber Ziele setzen, Emotionsregulation, Gestaltung der Lernumgebung
  • Kooperationsstrategien – zum Beispiel lernen in Gruppen, sich Hilfe suchen
  • Ressourcenmanagement – zum Beispiel Zeitmanagement, Informationsmanagement
  • Individuelle und habituelle Aspekte – zum Beispiel Lernstile, Geschlechtsspezifität
  • Domänenspezifische Strategien – helfen dabei,  Probleme in einem Wissensbereich zu lösen

Der Schlüssel zum Job?

Lernstrategien sind auch deshalb so wertvoll und wichtig, da sie zu den berühmten Schlüsselqualifikationen zählen. Und wie heute jeder weiß, sind Schlüsselqualifikationen enorm wichtig, um später in der Arbeitswelt zu bestehen. Angefangen von der schriftlichen Bewerbung, über das Auswahlgespräch bis hin zum Joballtag – Wer weiß, sich zu motivieren, zu organisieren, kreativ zu sein und sein Tun zu reflektieren und gegebenenfalls anzupassen oder auch zu optimieren, der hat schon wichtige Werkzeuge in der Hand, um sich der großen weiten Jobwelt erfolgreich zu stellen. Der gemeine Studi  – und dabei spielt die Fachrichtung nicht unbedingt eine Rolle – erwirbt normalerweise auch viele wertvolle disziplinübergreifende Schlüsselqualifikationen, allein durch die Anforderungen des Studiums. An einigen Universitäten und Fachhochschulen werden heute zusätzlich auch Seminare oder Workshops zum Thema angeboten.
Schließlich ist uns wichtig, dir noch Folgendes zu sagen: Wenn du im Studium erfolgreich lernen willst, dann vertrau auch auf dich selbst und deine Fähigkeiten sinnvoll und effektiv zu lernen. Schließlich hast du schon erfolgreich das Abi hinter dich gebracht, und das ist auch kein Pappenstil! Nutze außerdem das erste Semester, um auszuprobieren, welche Art des Lernens im wissenschaftlichen Bereich dir liegt. Und wenn du dann so lernst und reflektierst und schreibst: Vergiss nicht, auch mal eine Pause einzulegen!

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