Master

Seminarraum mit Studenten

Darum geht's

Regelstudienzeit

Je nach Hochschule kann der Master-Studiengang zwischen zwei und vier Semestern in Anspruch nehmen. Zusammen genommen sollten Bachelor- und Masterstudium aber nicht mehr als zehn Semester umfassen. Pro Master-Programm sind zwischen 90 bis 120 Leistungspunkte (ECTS) drin.
Dabei zeigt sich die Flexibilität bereits bei der Wahl der Hochschule. Bis heute haben sich insgesamt 47 Länder  dem Bologna-System angepasst. Somit kannst du es dir aussuchen, ob du an deiner Uni bleiben möchtest oder an eine andere im In- oder Ausland wechseln möchtest.

Nicht-Konsekutives Master-Studium

Doch damit nicht genug. Auch, was du studierst, bleibt meistens allein dir überlassen.  Du möchtest dein Grundwissen als Bachelor durch Spezialkenntnisse in einem anderen Fach anreichern? Bitte sehr: Wechsel nach dem Bachelor einfach in eine zweite Sparte. Wenn du beispielsweise in der Stadtplanung arbeiten möchtest, dann ergänze deinen Bachelor-Abschluss in Architektur doch um ein Master-Programm in Soziologie. Hierbei spricht man von einem „nicht-konsekutiven Master-Studium“.

Konsekutives Master-Studium

Selbstverständlich kannst du auch in deinem Bachelor-Fach bleiben und dein Fachwissen wissenschaftlich vertiefen. In diesem Fall handelt es sich um ein „konsekutives Master-Studium“. Für angehende Lehrer und Juristen ist er eine Voraussetzung, um später einen Job zu bekommen.

Postgraduales Master-Studium

Doch auch nach deinem Berufsstart als Bachelor bleibst du flexibel, was das Aufbaustudium angeht. In diesem Fall spricht man von einem postgradualen Master-Studium. Einige Abschlüsse wie der „Master of Business Administration“ (MBA) setzen sogar einige Jahre Berufserfahrung voraus, um überhaupt zum Studium zugelassen zu werden. Viele Arbeitgeber unterstützen ihre Mitarbeiter in einem nebenberuflichen Studien-Vorhaben. Schließlich haben im besten Fall beide Seiten etwas von dem neu erworbenen Wissen.

Bewerbung

Je nachdem, wo du dich um ein Masterprogramm bewirbst, können auch die Zugangsvoraussetzungen abweichen. Um in etwa abschätzen zu können, was dich an der Hochschule erwartet, haben wir hier die gebräuchlichsten Bedingungen aufgelistet:

Workload

Deine Vorarbeit. Mit der Einführung von Bachelor- und Master-Studiengängen wurde auch der wahrscheinliche  Arbeitsaufwand (Workload) während des Studiums beurteilt. Daher bewirbst du dich in der Regel nicht nur mit der Note deiner Bachelor-Arbeit, sondern auch mit den Leistungspunkten (Credit Points), die du dafür bekommen hast. Klar, dass „überdurchschnittliche“ Leistungen bei der Bewerbung eher auffallen als mittelmäßige. Was genau das heißt, legt wiederum jede Uni und FH selbst fest. Doch grundsätzlich solltest du über der Schulnote 3 liegen, um leichter zugelassen zu werden.

Numerus Clausus

Deine Grundlage. Ebenso wie zu Studienbeginn wird in manchen Fächern nur eine begrenzte Anzahl (lat. „numerus clausus“) von Bewerben sofort zugelassen. Diese Messlatte wird jährlich bzw. pro Semester angelegt und bestimmt durch die Vorzensur (in diesem Fall: die Bachelor-Note), aber auch beispielsweise Wartesemester. Daneben gibt es allerdings nach wie vor „zulasssungsfreie“ Masterprogramme.

Empfehlungsschreiben

Deine Referenz. Hiermit ergreift eine Autorität von Ihrer bisherigen Hochschule Partei für dich. Im Idealfall also einer deiner Dozenten bzw. Professoren. Er erklärt deiner künftigen Hochschule, welche Stärken und Schwächen du hast, geht auf besondere Qualifikationen ein wie Kreativität, Reife, Teamgeist etc. Dazu ist es natürlich wichtig, dass er oder sie dich gut kennt. Um es den Dozenten einfacher zu machen, geben manche Hochschulen einen Fragebogen aus, den dein Fürsprecher nur noch ausfüllen muss.

Motivationsschreiben

Deine eigentliche Bewerbung.  Schließlich sind die Plätze an den Hochschulen begrenzt. Je nach Fach und Fakultät gibt es wesentlich mehr Bewerber als Kapazitäten. Da heißt es, gute Argumente vorzubringen, warum ausgerechnet Du geeignet bist. Im Grunde genommen wie im normalen Job-Leben. Und wie bei „normalen“ Berufen gilt: Je genauer du weißt, was du willst, desto überzeugender kannst du deine Gründe darlegen.
Die üblichen Anlagen zur Bewerbung bestehen entweder aus Fragebögen oder selbstverfassten Essays. Das schriftliche Interview bedeutet in der Regel den wenigsten Aufwand (für Bewerber wie Komitee). Aufsätze sind dagegen natürlich aufwändiger, bieten dir aber extra viel Platz, deine Stärken darzulegen. Hierin gehst du über zwischen über zwei und drei Seiten auf deine Eignung ein, aber auch auf deinen Studienverlauf bis jetzt und deine Erwartungen an das Masterprogramm.

Auswahlgespräche

Das persönliche Interview.  Wer das schriftliche Auswahlverfahren bestanden hat, wird von manchen Hochschulen zu einem Auswahlgespräch eingeladen. Während dieser dreißig Minuten kannst du vor dem Auswahlkomitee Dein Fachwissen, aber auch nochmal deine Beweggründe und deine analytisches Denkvermögen überprüft. Da du ja bereits in deinem Motivationsschreiben die stichhaltigsten Argumente für dich gesammelt hast, sollte dir die Verteidigung deiner Thesen von Angesicht zu Angesicht nicht schwer fallen.

Sprachkenntnisse

Dein Bonus. Wie so oft im Leben, kannst du auch bei der Bewerbung um ein Masterstudium zusätzlich punkten. Denn dadurch beweist du Kommunikationsstärke und Offenheit gegenüber anderen Kulturen. Eigenschaften, die dich menschlich aufwerten, und nach Ansicht vieler Ausschüsse geeigneter  erscheinen lassen für das jeweilige Masterstudium. Darüber hinaus werden natürlich in international orientierten Master-Studiengängen Sprachzertifikate (z.B. TOEFL für Englisch) verlangt.

Abschlüsse

Ebenso wie in den Bachelor-Fächern kannst du im Masterstudium grundsätzlich folgende Abschlüsse erwerben:

Master of Arts (M. A.)

  • Geisteswissenschaften,
  • Sozialwissenschaften,
  • Sprachwissenschaften,
  • Sportwissenschaften,
  • Kulturwissenschaften,
  • Wirtschaftswissenschaften

Master of Science (M. Sc.)

  • Ingenieurswissenschaften,
  • Natur- und Wirtschaftswissenschaften,
  • Mathematik,
  • Informatik,
  • Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften,
  • Psychologie

Master of Engineering (M. Eng.):

  • Technische Studiengänge (u.a. Maschinenbau, Informatik)

Master of Laws (LL. M.)

  • Wirtschaftsrecht

Master of Fine Arts (M. F. A.):

  • Bildende Künste

Master of Music (M. Mus.)

  • Musik

Master of Education (M. Ed.)

  • Pädagogik

Master of Business Administration (MBA)

  • Betriebswirtschaft für Absolventen nicht-wirtschaftswissenschaftlicher Studiengänge (auch: Führungskräfte mit Berufserfahrung).

Weitere Master-Titel

Mit der Vergabe dieser Abschlüsse verpflichten sich die Hochschulen auch zum Einhalten verbindlicher Standards im Studienablauf, bei den Schwerpunkten im Studium usw. Weichen die Masterprogramme davon ab, tragen auch deren Abschlüsse andere Bezeichnungen.
So handelt es sich beispielsweise bei dem “Master of Custom Administration” (WWU Münster) um ein Aufbaustudium speziell für Zollbeamte aus Schwelllenländern, beim “Master of Business Engineering” (MBE) um ein Programm sowohl für Nicht-BWLer , die Wirtschaftskenntnisse erlangen wollen als auch für Wirtschaftswissenschaftler, die mehr über Technik lernen möchten (Uni Stutttgart, FH Frankfurt a.M., Steinbeis Hochschle Berlin).
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