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Zehn Do’s & Don’ts für den Berufsstart

Der Übergang von der Uni in den Beruf fällt vielen schwer. Von Berufsstartern wird nicht mehr abstraktes Wissen, sondern praktisches Herangehen erwartet. Gleichzeitig spielen die Kollegen eine große Rolle. Während Kommilitonen von Seminar zu Seminar wechseln, bleiben Kollegen meist über Jahre dieselben. Da lohnt sich die Beziehungspflege! Gleiches gilt übrigens auch für den Chef. Auch der Umgang mit ihm will gelernt sein.
Weil in der Anfangsphase viel Neues auf dich einprasselt, solltest du dir ein paar wichtige Verhaltensregeln immer wieder in Erinnerung rufen:

Tipp 1: Gut einarbeiten und schnell integrieren

Die Einarbeitung eines neuen Mitarbeiters kann Monate dauern. Deswegen ist es wichtig, dass du diesen Prozess von deiner Seite aus aktiv gestaltest. Versuche dir auch selbständig Wissen anzueignen und möglichst schnell zu verstehen, wie das Unternehmen funktioniert.
Dabei wird zu Beginn nicht erwartet, dass du alles richtig machst. Es wird aber sehr wohl Offenheit für Neues und Engagement von dir erwartet. Beides solltest du liefern.

Tipp 2: Aktiv alle Informationsquellen nutzen

Nutze aktiv alle Lernmöglichkeiten, die sich dir bieten. Egal ob es sich um Einführungsveranstaltungen für neue Mitarbeiter, um Besprechungen, um Gespräche mit deinem Chef oder um Erklärungen der Kollegen handelt, die dich einarbeiten: Sei aufmerksam und höre aktiv zu, mach dir ruhig Notizen und beschäftige dich engagiert und offen damit.
Nutze auch alle anderen Informationsquellen, wie beispielsweise Mitarbeiterzeitschriften, Intranet, Manuals, Mailings etc., um möglichst viel über dein neues Unternehmen sowie deine neuen Aufgaben zu erfahren.

Tipp 3: Sei neugierig: Frage ohne dabei zu nerven!

Am Anfang ist alles neu für dich, und alles Neue erschließt man sich am besten mit Fragen! Also: Frage nach – aus Interesse und um wirklich zu verstehen.
Hab keine Angst, von dir aus Fragen zu stellen und den Dingen auf den Grund gehen zu wollen: Dies zeigt Interesse, dokumentiert Motivation und Engagement und bringt dich mit deinen neuen Kollegen in Kontakt!
Allerdings solltest du deine Fragen sortieren. Denn es wird nicht überall gern gesehen, wenn du den Arbeitsablauf deiner Kollegen mehrmals täglich unterbrichst. Sammle also deine Fragen und stelle sie alle auf einmal. Es sei denn, du kommst an einer Stelle ohne eine Antwort nicht weiter!

Tipp 4: Arbeite sorgfältig und gewissenhaft!

Gerade am Anfang wird man dir mit erhöhter Aufmerksamkeit auf die Finger schauen. Darum ist es sehr wichtig, dass du von Anfang an auf die Qualität deiner Arbeit achtest: Nur so erwirbst du dir Vertrauen und einen guten Ruf bei Vorgesetzten und Kollegen – und baust ganz nebenbei auch berufliches Selbstbewusstsein auf. Das gilt ganz übrigens auch für vermeintliche Kleinigkeiten und Details.
Das sollte dir umso leichter fallen, weil niemand von Berufsanfängern erwartet, besonders schnell zu arbeiten. Da fällt es nicht auf, wenn du dir aus Gründen der Sorgfalt zunächst mehr Zeit lässt!

Tipp 5: Schau über den Tellerrand!

Interessiere dich auch für die Arbeit deiner Kollegen. Dies hilft dir, komplexe Abläufe in deinem neuen Unternehmen zu verstehen und erleichtert deine Integration. Rede mit deinen Kollegen, frage sie nach ihren Aufgaben und finde heraus, was sie machen und in welcher Beziehung das zu deinem eigenen Job steht.
Aber überfall sie damit nicht. Warte bis sich eine günstige Gelegenheit ergibt, etwa beim Kaffee oder wenn sie von sich aus über ihre Arbeit sprechen. Dann harke nach!

Tipp 6: Hab Interesse an deinen Kollegen

Die Interaktion mit Kollegen ist immer ein Geben und Nehmen. Ein intaktes Arbeitsklima ist gerade am Anfang wichtig. Denn wenn es mal nicht so läuft, dann bist du auf die Kollegen angewiesen. Ein gutes Betriebsklima macht aber nicht nur aus arbeits-taktischen Gründen Sinn, denn morgens gern zur Arbeit zu gehen, ist ein Wert an sich!
Deshalb solltest du Interesse an den Kollegen zeigen. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, frag sie nach ihrer Arbeit, ihren Hobbys, ihrer Familie und so weiter. Auch aktuelle Nachrichten bieten immer wieder Anlass zu einem kurzen Gespräch.
Allerdings sollte der Small-Talk im Büro nicht aufgesetzt wirken. Überfalle deine Kollegen nicht auf dem Weg zum Parkhaus mit deinen privaten Geschichten.
Bleib vor allem du selbst! Unnötige Verstellung fliegt ohnehin irgendwann auf.

Tipp 7: Sei zuvorkommend und hilfsbereit

Auch wenn du selbst noch Dinge dazu lernst, solltest du ein offenes Ohr für die Bedürfnisse deiner Kollegen haben. Wenn sich also eine Zwangspause in deinen Arbeitsablauf einschleicht, dann frag einfach mal nach, ob du irgendjemandem helfen kannst. Damit zeigst du nicht nur Engagement, sondern auch dein Verständnis dafür,  dass Erfolg meist aus guter Zusammenarbeit entsteht.
Höflichkeit und Freundlichkeit sind obligatorisch. Zusätzlich sollte dir klar sein, dass du dir als Anfänger immer etwas weniger rausnehmen darfst, als die anderen. Also bleib vorsichtig, auch wenn flapsige Kommentare unter den Kollegen die Regel sind.

Tipp 8: Auf das Feedback kommt es an

Ohne Feedback kannst du nichts lernen. So einfach ist das. Beim Berufsstart brauchst du jemanden, der dir deutlich sagt, was gut und schlecht ist. Das kann anfangs ziemlich hart sein, aber im Laufe der Zeit wirst du dich daran gewöhnen, dass deine Arbeit  begutachtet wird.
Auf gestelzte Rechtfertigungen solltest du dabei verzichten. Du musst akzeptieren, dass Berufserfahrung Vorrang hat. Du kannst allerdings nach Gründen fragen, um zu verstehen, warum etwas wie gemacht wird.
Wenn du selbständig nach Feedback fragst, dann wirst du mehr und schneller Erfahrung sammeln. Gleichzeitig beweist du damit, dass dich die Meinung deiner Kollegen interessiert. Auch das ist wichtig.

Tipp 9: Lerne konstruktiv mit Fehlern umzugehen

Fehler sind nicht schlimm, es sei denn, du lernst daraus nicht. Sei also offen für Kritik und sehe Fehler deinerseits auch ein. Dies erweitert dein Selbstbild und erhöht deine Teamfähigkeit, beides sogenannte „Soft Skills“, die immer wichtiger werden! Denn auch der Chef und die Kollegen wissen: Fehler lassen sich gerade in der Einstiegsphase einfach nicht vermeiden.
Von fundamentaler Bedeutung ist es darum, dass du Fehler nicht ignorierst oder gar leugnest oder stillschweigend übergehest, sondern sie dir eingestehst und daraus lernst.

Tipp 10: Füge dich deiner Rolle

Gerade am Anfang wird dir vieles komisch vorkommen. Arbeitsabläufe machen oft erst Sinn, wenn man den Gesamtprozess des Unternehmens kennt. Die vielen Absprachen und Meeting werden erst nachvollziehbar, wenn man erlebt hat, wie viel Reibungsverlust aus falscher Kommunikation entsteht.
Daher solltest du dir zunächst schweigend die Vorgänge genau anschauen und Fragen stellen, ehe du dich dazu äußerst. Verbesserungsvorschläge sind immer willkommen, allerdings müssen sie auf dem tiefgreifenden Verständnis des Unternehmens beruhen.
In den meisten Unternehmen bringt erst die Zeit das Recht, die eigene Meinung laut und deutlich zu sagen. Ehe du das machst, sei dir sicher, dass deine Umgebung sich dafür interessiert. Sonst verpufft ohnehin alles, was du zu sagen hast.
Besserwisserei kommt übrigens nie gut an. Um einen schlechten Eindruck zu vermeiden, solltest du deiner Umgebung dein Wissen anbieten, statt sie damit zu erschlagen!

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